Die Bertschi Gruppe feiert sechs Jahrzehnte Pionierarbeit im Kombinierten Verkehr. Ein Jubiläum, welches zeitlich passend mit dem globalen Bestreben nach Nachhaltigkeit zusammentrifft. Heutzutage ist der intermodale Güterverkehr ein unverzichtbares Mittel für einen nachhaltigen und effizienten Transport in der chemischen Industrie. Doch als Bertschi 1964 zum ersten Mal einen Tankzug für Chemikalien auf die Bahn verlud, war dies eine bahnbrechende Innovation in Europa.
(Dürrenäsch) Vor mehr als 60 Jahren suchte das Unternehmen nach einer wintersicheren Route, um chemische Produkte effizient von Deutschland über die Alpen nach Italien zu transportieren. Damals gab es noch keine wintersicheren Passstrassen und keinen Strassentunnel durch die Alpen. Viele chemische Güter mussten deshalb im Winter auf dem zeitraubenden Seeweg nach Italien transportiert werden. Firmengründer Hans Bertschi sah die Lösung darin, seine Tankzüge auf Flachwaggons der Eisenbahn zu verladen, da es durch den Gotthard bereits einen Eisenbahntunnel gab, der einen sicheren Transport im Winter ermöglichte – eine revolutionäre Idee für die damalige Zeit. Nach intensiven Diskussionen wurde das innovative Konzept ab Herbst 1964 in enger Zusammenarbeit mit den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) ganzjährig umgesetzt.
Als Bertschi-Tankzüge zwischen Basel und Lugano erstmals auf die Schiene verladen wurden, war dies der Startschuss für den intermodalen Verkehr in Europa. „Diese Pionierleistung ist tief in der DNA unseres Unternehmens verwurzelt und zu einem Markenzeichen von Bertschi geworden“, sagt Hans-Jörg Bertschi, exekutiver Verwaltungsratspräsident der Bertschi Gruppe. „Der gleiche zukunftsorientierte Unternehmergeist, der unsere Vergangenheit geprägt hat, ermöglicht es uns auch weiterhin, aussergewöhnliche globale Supply-Chain-Lösungen anzubieten, die den sich wandelnden Bedürfnissen unserer Kunden gerecht werden“, fügt er hinzu. „Dazu gehört auch unser aktueller Fokus auf die dekarbonisierte Chemieindustrie der Zukunft. Dabei geht es um neue und komplexe Lieferkettenlösungen für erneuerbare Rohstoffe, die die heutigen Öl- und Gaslieferungen ersetzen.
Gründung der Hupac im Jahr 1967
Die Pionierrolle von Bertschi im intermodalen Transport wurde mit der Gründung der Hupac AG im Jahr 1967, zusammen mit der SBB und drei weiteren Transportunternehmen, weiter gefestigt. Heute umfasst das Netzwerk nicht nur ganz Europa, sondern erstreckt sich bis nach China. „Über 80% unserer Transporte in Europa werden heute intermodal abgewickelt, was einer Einsparung von 300’000 Tonnen CO2 pro Jahr gegenüber dem reinen Strassentransport entspricht“, erklärt Jan Arnet, CEO der Bertschi Gruppe. Dies zeigt, dass der intermodale Verkehr zu einem unverzichtbaren Baustein geworden ist, um die Wirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit zu bewegen“, fährt er fort.
Diese Aussage trifft besonders im Hinblick auf den Green Deal der Europäischen Union zu, der bis 2050 eine Reduktion der verkehrsbedingten Treibhausgase um 90% anstrebt. Im intermodalen Transport ist Bertschi diesen Zielen mit einigen Projekten bereits voraus, indem elektrisch betriebene Züge mit E-Lkw oder durch den Einsatz von HVO-Kraftstoffen für den Vor- und Nachlauf kombiniert werden. Dieser Ansatz wird CO2-neutrale Lieferketten ermöglichen.
Kontinuierliche Weiterentwicklung der Infrastruktur unerlässlich
Solche Transportkonzepte hängen jedoch entscheidend von einem gut ausgebauten, sicheren und zuverlässigen Schienennetz ab. „Investitionen und die kontinuierliche Weiterentwicklung dieser Infrastruktur sind daher unerlässlich,“ schliesst Hans-Jörg Bertschi. Als Marktführer in der nachhaltigen intermodalen Chemielogistik ist sich die Bertschi Gruppe ihrer Verantwortung bewusst, mit gutem Beispiel voranzugehen und die Branche voranzutreiben, indem sie das Pioniererbe von Hans Bertschi, der vor 60 Jahren die europäische Logistik revolutionierte, weiterführt.
Titelfoto: © Bertschi / Intermodalität à la 1964