Verband Deutscher Reeder begrüßt vorläufige Einigung zum EU-Emissionshandel für die Schifffahrt. Nachdem diese Woche in Brüssel die Verhandlungen zur Einbeziehung der Schifffahrt in den EU-Emissionshandel erfolgreich abgeschlossen wurden, zeigt sich der Verband Deutscher Reeder erleichtert.
(Hamburg) „Wir begrüßen, dass die lange Phase der Unsicherheit über die konkrete Ausgestaltung des EU-Emissionshandels und seiner Anwendung auf den Seeverkehr nun zu Ende geht und die Reedereien entsprechend planen können. Insbesondere mit Blick auf die Erreichung unserer ambitionierten Klimaziele sind wir aber nach wie vor der Auffassung, dass eine internationale Maßnahme im Rahmen der International Maritime Organization (IMO) für die Schifffahrt sachgerechter und effektiver wäre“, so Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Kröger.
Wichtig bleibt, mit den Einnahmen aus dem Emissionshandel nicht andere Löcher des EU-Haushalts zu stopfen: „Die Erlöse aus dem Emissionshandel müssen dringend der Forschung und Entwicklung marktreifer alternativer Treibstoffe zugutekommen“, sagte Kröger: „Daher ist es ein positiver Schritt in die richtige Richtung, dass man in den Verhandlungen der Position der Industrie gefolgt ist und eine Bereitstellung von Geldern speziell für den Schifffahrtssektor unter dem EU-Innovationsfond vereinbart wurde. Das Ziel der maritimen Energiewende zu erreichen, gelingt nur, wenn wir eine marktreife Technologie kommerziell einsetzbar und für eine breite Masse an Schiffen weltweit zugänglich machen können. Schon weil die Schifffahrt keine Treibstoffe produziert, können wir nur gemeinsam nach Lösungen suchen.“
Kompromiss muss gefunden werden
„Bei den Prozentsätzen in der für den Sektor notwendigen Einführungsphase hätten wir uns als Schifffahrt etwas mehr Spielraum gewünscht. Aber wir verstehen auch, dass am Ende immer ein Kompromiss gefunden werden muss.“ Und weiter: „Die große Aufgabe der Dekarbonisierung wird die Schifffahrt aber nicht alleine stemmen können. Alle Beteiligten müssen mit an Bord sein. Denn den europäischen Reedereien stehen durch die EU-Maßnahmen erhebliche finanzielle Mehrbelastungen ins Haus. Diese zu schultern und gleichzeitig wettbewerbsfähig zu bleiben, ist eine Herausforderung, mit der die Schifffahrt im Sinne des Standortes auch auf nationaler Ebene nicht alleine gelassen werden darf.“
Dossier noch nicht abgeschlossen
Das Dossier zur Überarbeitung der Richtlinie zum EU-Emissionshandel ist noch nicht abgeschlossen. Da in diesem nicht nur die Schifffahrt, sondern auch weitere Sektoren verhandelt werden, ist mit dem endgültigen grünen Licht zur Umsetzung auf Ebene der EU-Mitgliedstaaten erst in den nächsten Wochen zu rechnen. Die finale Trilogsitzung zum gesamten EU-Emissionshandel findet am 15. und 16. Dezember statt.
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