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trans-o-flex testet Zustellung per Lastenrad in Bremer City

von Loginfo24 Redaktion
Nach einem Jahr Vorbereitungszeit hat der Expressdienst trans-o-flex in der Bremer Innenstadt in diesem Monat einen mehrmonatigen Test gestartet, bei dem in einem fest definierten Postleitzahlgebiet zwei Lastenfahrräder die bisherige Auslieferung mit klassischen Transportern ersetzen. Zusteller können fertig beladene Box übernehmen und losfahren – zum Nachladen tauschen sie in einem Mini-Hub einfach einen leeren gegen einen vollen Behälter.

(Weinheim) „Dass die Auslieferung per Lastenrad leiser und sauberer ist als die bisher übliche Nutzung von Transportern und gerade in der Innenstadt zur dringend nötigen Verkehrsentlastung beitragen kann, liegt auf der Hand“, sagt Wolfgang P. Albeck, Vorsitzender der Geschäftsführung von trans-o-flex. „Damit sie aber wirklich nachhaltig und somit auch wirtschaftlich effizient sind, brauchen Lastenräder ein komplett neues Ausliefersystem, bei dem die Zustellung von einem Mini-Hub möglichst im Zustellgebiet erfolgen kann. Sonst werden die Wege für die Lastenräder zu lang und die Radfahrer können nur unverhältnismäßig wenige Sendungen pro Tag zustellen.“

Deshalb hat sich trans-o-flex bei seinem Test für ein Systemfahrrad der Bremer Firma RYTLE entschieden, das eine Box mit rund 1,4 Kubikmeter Laderaum und einer Nutzlast von 180 Kilo aufnehmen kann. Neun dieser Boxen im Europaletten-Format passen in eine Wechselbrücke im 10-Fuß-Format, die als Mini-Hub dient. Sie hat einen festen Stellplatz im Jakobikirchhof in Bremen. Das System bietet die Möglichkeit, dass ein Lkw entweder die gesamte hydraulisch autarke Wechselbrücke oder einzelne Boxen aufnehmen kann, um sie zwischen dem Stellplatz in der Innenstadt und dem Umschlagzentrum von trans-o-flex hin und her zu transportieren. Dadurch können auch schon bereits vorkommissionierte Boxen angeliefert werden und die zustellenden Radfahrer müssen dann nur die Box zwischen die beiden Hinterräder des dreirädrigen Lastenrades schieben, sie sichern und können unmittelbar auf die Zustelltour starten.

Mini-Hub als Drehscheibe

Im Test nutzen die Auslieferfahrer das Mini-Hub zunächst als Umschlagplatz, an dem sie die angelieferten Pakete selbst in die Box laden und dann ausliefern. Sobald ein Fahrer alle Sendungen ausgeliefert hat, kehrt er zum Mini-Hub zurück und kann entweder den leeren Behälter in weniger als fünf Minuten gegen einen vollen austauschen oder erneut manuell laden und dann wieder starten. „Es ist auch möglich, dass die Fahrer unterwegs Sendungen abholen“, erläutert Albeck. „Die bringt der Fahrer dann zum Mini-Hub.“ Abends werden die Pakete ins nächste trans-o-flex-Logistikzentrum gebracht. Von dort gehen die abgeholten Sendungen noch am selben Tag auf ihre Reise zum Empfänger. Am nächsten Morgen wird das Mini-Hub vom Logistikzentrum aus wieder mit neuen Sendungen beliefert.

Ausreichend Energie dank Wechselakkus

Die eingesetzten Lastenräder verfügen über zwei Elektromotoren. Sie sind in die Hinterräder eingebaut und unterstützen die Fahrer bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h. „Da die Distanzen der Lastenräder sehr kurz sind, werden sie in Bremen wahrscheinlich weniger als 20 Kilometer pro Tag zurücklegen.“ Dank Wechselakkus steht den Fahrern aber ausreichend Energie auch für deutlich längere Ausliefertouren zur Verfügung, ohne dass sie tagsüber Strom nachladen müssen.

Aktive Temperaturführung als spätere Option

Das System, das trans-o-flex testet, ist bisher noch nicht für die Zustellung aktiv temperaturgeführter Sendungen ausgelegt. „Wir haben uns aber unter anderem deshalb für RYTLE als Partner entschieden, weil das Unternehmen an Konzepten arbeitet, wie mit seinem System auch die Zustellung temperatursensibler Sendungen möglich wird“, so Albeck. „Läuft der aktuelle Test erfolgreich, kann eine mögliche Ausbaustufe deshalb die Auslieferung von Sendungen in einem bestimmten Temperaturbereich sein.“ Als Logistikpartner der Pharma- und Gesundheitsbranche mit ihren zahlreichen temperatursensiblen Sendungen bietet trans-o-flex innerhalb von 24 Stunden bundesweit flächendeckend aktiv temperierte Transporte bei 2 bis 8 Grad sowie bei 15 bis 25 Grad Celsius an. „Die zuverlässige Einhaltung des jeweiligen Temperaturbereichs samt der dazugehörigen Dokumentation über einen lückenlosen Temperaturlebenslauf sind für uns unverzichtbarer Bestandteil unserer Dienstleistung. Auch eine Zustellung per Lastenrad muss dies auf Dauer leisten können.“

Neues Angebot B2C-Pharma

Das gelte insbesondere vor dem Hintergrund der immer weiter steigenden Anforderungen an aktiv temperierte Zustellungen von pharmazeutischen Sendungen, vor allem im Privatkundenbereich. Dieses Segment baut trans-o-flex weiter aus und hat hierfür das neue Angebot B2C-Pharma entwickelt, bei dem Privatempfänger ihre Arzneimittel als Sendungen mit aktiver Temperaturführung erhalten.

Foto: © trans-o-flex

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