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Techniker von Aufzughersteller Kone mit dem Lastenrad unterwegs

von Redaktion Loginfo24

Die KONE-Servicetechniker fahren in Wien mit E-Lastenrädern und E-Scootern zu den Aufzügen. Sie holen Ersatzteile und Werkzeuge aus Mikrohubs, die ebenfalls mit Lastenrädern beliefert werden. Für die Stadt Wien ist LOGSTEP ein Schritt auf dem Weg zur Smart City. Das Leuchtturmprojekt für nachhaltige urbane Logistik geht am 1. Juni 2021 in die heiße Phase.

(Wien) KONE, einer der weltweit führenden Aufzughersteller, setzt auf klimafreundliche Logistik. Am 1. Juni 2021 geht das sicher nicht nur in Wien bislang einmalige Projekt LOGSTEP („Logistic Solutions for Technical Personnel“) in die heiße Phase: Dann werden in Österreichs Hauptstadt vier KONE-Servicetechniker mit E-Lastenrädern und E-Scootern zu den Aufzügen fahren, um die Anlagen instandzuhalten und im Notfall eingeschlossene Personen zu befreien. Die Bundesländer Wien und Niederösterreich, die jeweiligen Wirtschafskammern sowie das österreichische Bundesministerium für Klimaschutz unterstützten das Leuchtturmprojekt. KONE will die Erkenntnisse aus Wien auf Ballungsräume in der ganzen Welt übertragen.

Flexibler und schneller mit dem Rad

KONE-Servicetechniker Momcilo Kostic ist Feuer und Flamme: „Mit den Rädern sind wir flexibler und schneller unterwegs als mit dem Auto – und mit Ökostrom fahren wir auch.“ Sein elektrisches Lastenrad beschleunigt auf maximal 25 km/h. Um die Wege für Kostic und seine Kollegen kurz zu halten, hat KONE mehrere Mikrohubs in den inneren Wiener Bezirken eingerichtet: Stützpunkte, die rund um die Uhr als Materiallager und Paketstation dienen und maximal 1.500 m von den Aufzügen entfernt liegen.

„Das Technikpersonal kann in den Mikrohubs jederzeit Ersatzteile und Werkzeuge abholen, zugleich Wertstoffe und Verpackungsmaterial sicher entsorgen“, erklärt Petru Huurinainen, Geschäftsführer von KONE Österreich. Doch nicht nur die „letzte Meile“ ist emissionsfrei. Auch Transporte von und zu den Mikrohubs erfolgen durch Lastenräder, in diesem Falle des Fahrradbotendienstes Heavy Pedals. „So entlasten wir die Stadt vom Autoverkehr und senken die CO2-Emissionen“, erklärt Huurinainen.

Für die Stadt Wien ist LOGSTEP eines der Leuchtturmprojekte auf ihrem Weg zur Smart City. „Eine effiziente Logistik ist ein integrativer Bestandteil für die Versorgung, die Entsorgung und die Serviceleistungen, die wir tagtäglich in einer Millionenstadt wie Wien benötigen“, betont Thomas Madreiter, Planungsdirektor der Stadt Wien.

LOGSTEP unterstützt KONE auf dem Weg zur CO2-Neutralität

Für KONE ist LOGSTEP ebenfalls von besonderer Bedeutung, da der Konzern mit seinen mehr als 60.000 Mitarbeitenden weltweit bis 2030 komplett CO2-neutral arbeiten will. „Die Erkenntnisse, die wir in Wien gewinnen, werden wir auf möglichst viele Ballungsräume Europas, ja weltweit übertragen“, sagt der Geschäftsführer, der das Unternehmen damit auch für stärkere Einschränkungen des Kfz-Verkehrs in den Metropolen gewappnet sieht.

Der heißen Projektphase ab Juni sind 2021 mehrmonatige Vorbereitungen vorausgegangen. Dabei griff KONE auf die Unterstützung des Wiener Logistik-Beratungsunternehmens Econsult zurück, das die Bestell- und Lieferabläufe im Detail analysierte. „Wir haben alle Schritte neu durchdacht und organisiert, um effiziente Transportketten zu gewährleisten und Verzögerungen in der Arbeit des Technikpersonals auszuschließen“, erklärt Jürgen Schrampf, Geschäftsführer von Econsult. „Die Techniker werden deshalb täglich genauso viele Anlagen warten können wie bisher.“

Doch die Beteiligten wollen nicht nur Mikrohubs und Lastenräder testen. Sie wollen auch mehr über die Anforderungen erfahren, die innovative Logistikkonzepte an die Kommunikations- und Informationstechnik der Unternehmen stellen. „Die Frage ist, wie wir bei einem Roll-out den Anschluss an unsere bestehenden IT-Systeme und Schnittstellen herstellen können“, erklärt Huurinainen.

Projekt LOGSTEP mit breiter Unterstützung

Der Vorbildcharakter des Projektes sorgt für breite Unterstützung: Die Bundesländer Wien und Niederösterreich und die jeweiligen Wirtschaftskammern haben LOGSTEP in ihr gemeinsames Projekt „Nachhaltige Logistik 2030+ Niederösterreich-Wien“, kurz „Logistik 2030+“ aufgenommen. Das österreichische Bundesministerium für Klimaschutz (BMK) unterstützt LOGSTEP im Rahmen seines Programms „Logistikförderung“ auch finanziell.

„Mit LOGSTEP werden die wesentlichen Bausteine zukunftsfähiger Logistik in idealer Weise verbunden“, sagt Franz Schwammenhöfer, Abteilungsleiter Logistikkoordination im BMK, mit Blick auf die wesentlichen Komponenten des Projekts: die Neukonzeption logistischer Abläufe, den Einsatz alternativer Transportmittel und die Einrichtung von Mikrohubs.

Foto: © Kone

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