Startseite LänderEuropa Schweizer Aussenhandel nimmt in Q3 wieder Fahrt auf

Schweizer Aussenhandel nimmt in Q3 wieder Fahrt auf

von Redaktion Loginfo24

Nach dem rekordhohen Rückgang im zweiten Quartal wartete der schweizerische Aussenhandel im dritten Quartal 2020 mit einer beachtlichen Erholung auf. So stiegen die Exporte saisonbereinigt um 6,5 Prozent und die Importe um 11,5 Prozent. Gleichwohl blieben die Ergebnisse deutlich unter den bisherigen Höchstständen im zweiten Quartal 2019. Die Handelsbilanz schloss mit einem Überschuss von 8,2 Milliarden Franken.

(Schweiz) – Nach dem historischen Einbruch im zweiten Quartal 2020 (- 11,6 Prozent oder – 6,6 Milliarden Franken) stiegen die Exporte im dritten Quartal saisonbereinigt um 6,5 Prozent (real: + 9,9 Prozent) auf 53,6 Milliarden Franken. Umsatzmässig entspricht dies dem Quartalsniveau vor drei Jahren. Bezogen auf die einzelnen Monate resultierte im Juli und August 2020 ein Plus, wogegen im September die Exporte saisonbereinigt um 1,9 Prozent (real: – 2,1 Prozent) ab- nahmen. Bei den Importen zeigte sich – nach den beiden negativen Vorquartalen – im dritten Quartal 2020 ein kräftiges Plus von 11,5 Prozent (real: + 9,0 Prozent). So wuchsen die Ein- fuhren auf 45,4 Milliarden Franken, blieben aber damit immer noch 7,2 Milliarden Franken unter ihrem einstigen Rekordstand. Die Handelsbilanz verzeichnete einen Überschuss von 8,2 Milliarden Franken.

Exporte nach Asien und Nordamerika legen je um einen Sechstel zu

Saisonbereinigter Aussenhandel der Schweiz (nominal)

Mit Ausnahme der chemisch-pharmazeutischen Produkte (- 4,0 Prozent oder – 1,2 Milliar- den Franken) schrieben alle Sparten ein Plus. Die im Vorquartal besonders betroffenen Berei- che Uhren sowie Bijouterie und Juwelierwaren wiesen im dritten Quartal 2020 die stärksten Wachstumsbeiträge aus (+ 1,9 und + 1,3 Milliarden Franken). Trotz dieser deutlichen Erholung blieben die Auslandumsätze in beiden Warengruppen nach wie vor merklich unter dem Stand vor «Corona». Zu nennen sind ferner die Präzisionsinstrumente sowie die Maschinen und Elektronik, deren Ausfuhren innert Quartalsfrist wieder um 674 und 568 Millionen Franken zulegen konnten. Derweil gingen bei der Chemie-Pharma die Ausfuhren von pharmazeuti- schen Wirkstoffen und immunologischen Produkten um 586 und 559 Millionen Franken zurück.

Die Schweiz konnte in allen drei bedeutenden Wirtschaftsregionen mehr Güter absetzen. Am höchsten stieg der Versand nach Asien (+ 16,9 Prozent oder + 1,7 Milliarden Franken). Hier stachen China, Hongkong und die Vereinigten Arabischen Emirate hervor, wohin Waren mit einem insgesamt um 1,1 Milliarden Franken höheren Wert exportiert wurden. China verzeich- nete überdies einen neuen Rekordwert mit 3,9 Milliarden Franken. Der Absatz in Nordamerika weitete sich um 14,3 Prozent aus. Dabei expandierten die Lieferungen in die USA um 1,2 Milliarden auf über 10 Milliarden Franken.

Ausfuhren nach Europa steigen wieder an

Saisonbereinigte Exporte bedeutender Warengruppen (nominal)

Die Ausfuhren nach Europa erhöhten sich gegenüber dem Vorquartal um 7,4 Prozent. Kräftig stiegen dabei die Exporte nach Italien, ins Vereinigte Königreich, nach Frankreich und in die Niederlande; Letztgenannte verzeichneten dabei einen neuen Quartalshöchststand. Das Quartett wies Mehrausfuhren im Umfang von über 1,8 Milliarden Franken aus. Leicht rückläufig waren derweil die Exporte nach Deutschland und Spanien.

Nach starkem Rückgang: Importe aus Deutschland wachsen um 1,4 Milliarden Franken

Der Importanstieg im dritten Quartal 2020 (+ 4,7 Milliarden Franken) erstreckte sich über die gesamte Güterpalette. Den höchsten Beitrag lieferten dabei die im Vorquartal noch arg betroffenen Einfuhren von Fahrzeugen; deren Nachfrage wuchs um fast 2 Milliarden Franken (Personenautos: + 1,1 Milliarden Franken). Die Importe von Bijouterie und Juwelierwaren (unter übrige Warengruppen) wuchsen um 800 Millionen auf 1,5 Milliarden Franken. Dennoch lagen hier die Bezüge immer noch 60 Prozent unter dem Niveau des ersten Quartals 2020. Nennenswert sind ferner die gestiegenen Einfuhren von chemisch-pharmazeutischen Produkten (+ 430 Millionen Franken), Maschinen und Elektronik (+ 346 Millionen Franken) sowie Metallen (+ 268 Millionen Franken).

Lesen Sie hier den gesamten Bericht der Eidgenössischen Zollverwaltung EZV

https://www.ezv.admin.ch/ezv/de/home.html

Bild: © Cash -Novartis-Werksgelände in Basel: Pharmaerzeugnisse gehören zu den Exportschlagern.

Grafiken: © Eidgenössische Zollverwaltung EZV

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