Mit einer feierlichen Übergabe startet heute der Einsatz des ersten eTrucks, ein Renault Trucks D E-Tech, für die Rieck Logistik-Gruppe. Das Kundenprojekt mit Siemens ist ein weiterer Schritt auf dem ganzheitlichen Weg der nachhaltigen Logistik. Das Fahrzeug soll im Berliner Stadtverkehr täglich etwa rund 150 Kilometer zurücklegen.
(Grossbeeren) Rieck setzt den Renault Trucks D E-Tech exklusiv für seinen Kunden Siemens ein. Der Lkw mit Kofferaufbau und Hebebühne transportiert hauptsächlich Produktionsmaterialien zwischen drei Siemens-Werken und dem von Rieck betriebenen Außenlager. Der Stromer kann sechs Tonnen zuladen und wird täglich ca. 150 km im Stadtverkehr zurücklegen. Insgesamt hat der Lkw eine Reichweite von 200 km.
„Unser Ziel ist höchstmögliche Nachhaltigkeit bei effizienten Logistikprozessen“, sagt Philipp Strenge, geschäftsführender Gesellschafter der Rieck Logistik-Gruppe. „Entsprechend evaluieren wir kontinuierlich, welche Maßnahmen sich zum Klimaschutz sinnvoll umsetzen lassen.“ So ist die erste Photovoltaik-Anlage am Netz und weitere sind in Planung. Eine eigene eTankstelle ist im Bau; der gesamte Lkw-Fuhrpark besteht aus Euro6-Fahrzeugen. Beim Einsatz eines eTrucks scheiterte es bisher an der Praxistauglichkeit – sowohl in Bezug auf Reichweite, Zuladungsmöglichkeit und Ladeinfrastruktur als auch an den hohen Anschaffungskosten.
Förderaufruf für E-Mobilität gab den Anstoss
Ein Förderaufruf für Elektromobilität im Nutzlastbereich im vergangenen Jahr erleichterte den Weg, das Projekt an den Start zu bringen. Eine Machbarkeitsstudie sowie mehrere Testtage lieferten zudem wichtige Erkenntnisse zu Rahmenbedingungen und Leistungsfähigkeit im Praxisbetrieb. „Es ist großartig, dieses Projekt zusammen mit Siemens als Initiator umsetzen zu können“, erklärt Stefan Rieck, geschäftsführender Gesellschafter der Rieck Logistik-Gruppe. „Bei einem so kostenintensiven Projekt mit einer langen Vorlaufzeit spielt Vertrauen zwischen allen Beteiligten eine elementare Rolle – dafür möchten wir uns bedanken.“
Emissionsfrei und praxistauglich
Der eTruck ersetzt einen konventionellen 12 Tonnen-Lkw, der vorher auf dieser Route eingesetzt wurde. Geladen werden die Akkus über Nacht auf dem Werksgelände von Siemens. „Wir formen eine zukunftssichere, nachhaltige und resistente Supply Chain Logistics, welche für unsere Geschäftsprozesse maßgeschneidert ist.“, sagt Thomas Exner, Projektleiter bei Siemens Smart Infrastructure Logistics.
Der eTruck wird heute von Renault Trucks an Rieck übergeben. „Rieck hatte sehr genaue Anforderungen, was Aufbau, Reichweite und Praxistauglichkeit angeht“, resümiert Tassilo von Domarus, Manager e-Mobility, Renault Trucks. Insbesondere die Kombination von Hebebühne und Nutzlast bei geringem Gesamtgewicht war für Rieck essenziell – eine Kombination, die so kaum angeboten wurde. „Wir sind stolz, dass unser erster elektrischer Serien-Lkw sowie unsere spezifischen Konfigurationen das Anforderungsprofil genau erfüllen.“
Weitere Strecken für E-Trucks werden evaluiert
Rieck wird die Ergebnisse des Pilotprojekts genau analysieren. Perspektivisch sollen weitere Strecken identifiziert werden, auf denen ein eTruck sinnvoll eingesetzt werden kann.
Foto: © Rieck Logistik-Gruppe