Die Jury der Swiss Supply Chain Hall of Fame hat zu ihren 22. und 23. Mitgliedern Dr. Rudolf Bucher und Fritz Bühler, die Gründer der schweizerischen Rettungswacht «REGA» in die Ehrenhalle gewählt. Das Mitglied Nummer 24 oder vielleicht auch 24 und 25 wird wie üblich bis zum Anlass, welcher dieses Jahr am 23. September im Campussaal in Brugg/ Windisch stattfindet, geheim gehalten.
(Dietikon) Die Mitglieder der Swiss Supply Chain Hall of Fame Nummer 22 und 23 stehen fest. Posthum wurden die Gründer der schweizerischen Rettungsflugwacht REGA posthum in die Ruhmeshalle aufgenommen.
Dr. Rudolf Bucher war ein Schweizer Arzt, der vor allem durch seine Rolle als Mitbegründer der schweizerischen Rettungsflugwacht REGA bekannt wurde. Er war ein visionärer Pionier im Bereich der Luftrettung und erkannte frühzeitig die Bedeutung einer schnellen medizinischen Versorgung in Notfällen, insbesondere in abgelegenen und schwer zugänglichen Gebieten der Schweiz. Zusammen mit seinem Kollegen Fritz Bühler setzte er sich dafür ein, ein System zu etablieren, das medizinische Hilfe aus der Luft ermöglicht, um schnell und effizient Menschenleben zu retten.
Fritz Bühler war ein Schweizer Unternehmer und Mitbegründer der REGA. Als Flugzeugpilot und Luftfahrtenthusiast spielte er eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Luftrettungssystems. Zusammen mit Dr. Bucher hatte er die Idee, ein Rettungsflugdienstnetzwerk zu schaffen, dass es ermöglichen würde, Unfallopfer und kranke Menschen in Notfällen schnell und sicher zu transportieren. Bühler brachte seine Expertise in der Luftfahrt und seine praktische Erfahrung in die Gründung ein.
Gründung der REGA 1952
Die REGA (Rettungsflugwacht) wurde 1952 gegründet, nachdem Dr. Rudolf Bucher und Fritz Bühler ihre Vision in die Tat umsetzten. Sie begannen, mit einem kleinen Flugzeug und eine Handvoll freiwilliger Helfer medizinische Notfälle aus der Luft zu versorgen.
Der Zusammenhang zwischen REGA und Logistik
Die REGA (schweizerische Rettungsflugwacht) ist eine der renommiertesten Luftrettungsorganisationen der Welt und ihre Arbeit basiert nicht nur auf medizinischem Fachwissen und hochmodernen Technologien, sondern auch auf einer gut durchdachten Logistik.
- Schnelligkeit und Erreichbarkeit als logistische Herausforderung
Die REGA hat sich zum Ziel gesetzt, jederzeit und überall in der Schweiz – und in einigen Fällen auch darüber hinaus – schnelle medizinische Hilfe aus der Luft bereitzustellen.
Dabei spielt die Logistik eine zentrale Rolle, insbesondere die geographische Erreichbarkeit von Notfallorten. Das Flugzeug- und Hubschraubernetzwerk der REGA ist strategisch in der gesamten Schweiz verteilt, sodass die Einsatzkräfte in der Regel in wenigen Minuten nach einem Notruf am Einsatzort sein können. Dies erfordert eine präzise Flugplanung, die nicht nur den schnellsten Weg zum Einsatzort berücksichtigt, sondern auch Faktoren wie Wetterbedingungen, Flugbeschränkungen und Luftraum-verfügbarkeit einbezieht.
- Materiallogistik und Notfallausstattung
Neben der geographischen Logistik ist auch die Materiallogistik von zentraler Bedeutung. Jede REGA-Rettungsmission erfordert eine Vielzahl von medizinischen Geräten und Ausrüstungen, die oft in unwegsames Gelände oder zu abgelegenen Orten transportiert werden müssen. Die Hubschrauber der REGA sind mit einer speziellen medizinischen Ausstattung ausgestattet, darunter Intensivmedizinische Geräte, Beatmungsgeräte, Defibrillatoren und Medikamente. Ein logistisches Team ist dafür verantwortlich, dass diese Geräte stets einsatzbereit und in einwandfreiem Zustand sind. Dies umfasst regelmässige Wartung, Kontrolle und Nachbestellung von Verbrauchsmaterialien.
- Koordination von Ressourcen und Teamarbeit
Die Koordination der Einsatzkräfte und der Logistik hinter den Kulissen ist ein weiterer wichtiger Bestandteil der REGA-Arbeit. Sobald ein Notruf eingegangen ist, wird dieser in der Einsatzzentrale verarbeitet, die alle relevanten Informationen sammelt und an die entsprechenden Hubschrauberbesatzungen, Ärzte und Rettungsteams weiterleitet. Ein logistisches System sorgt dafür, dass die richtigen Personen und Ausrüstungen so schnell wie möglich zum Einsatzort transportiert werden. Ein wichtiger Bestandteil dieses Prozesses ist die enge Zusammenarbeit mit anderen Rettungsdiensten, wie etwa der Polizei, Feuerwehr und ambulanten Diensten, um alle Ressourcen optimal zu koordinieren. Bei internationalen Einsätzen oder grenzüberschreitenden Missionen spielt auch die Zoll- und Grenzlogistik eine Rolle, wenn beispielsweise in einem anderen Land Hilfe geleistet wird.
- Luftrettung im internationalen Kontext
Ein weiteres interessantes logistisches Element der REGA ist ihre Tätigkeit auf internationaler Ebene. Sie ist nicht nur auf die Schweiz beschränkt, sondern auch in vielen anderen Ländern aktiv, vor allem im Rahmen von Urlaubs- und Bergunfällen.
- Optimierung und Technologieeinsatz
In der REGA ist die kontinuierliche Optimierung der logistischen Prozesse von grosser Bedeutung. Moderne IT-Systeme unterstützen die Planungs- und Entscheidungsfindung. So wird in Echtzeit überwacht, welche Hubschrauber und Flugzeuge verfügbar sind, wie die Verkehrslage aussieht und ob alternative Routen oder Strategien nötig sind, um die Rettung zu beschleunigen. Auch Drohnen und Telemedizin sind zunehmend Bestandteil der logistischen Konzepte der REGA, um noch schneller und gezielter zu helfen. Die Logistik ist der unsichtbare Motor, der die REGA zu einer der effektivsten und effizientesten Luftrettungsorganisationen der Welt macht.
Fotos: © Swiss Supply Chain Hall of Fame