Das Digitalisierungsprojekt KV 4.0, welches vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Rahmen der Forschungsinitiative Modernitätsfond (mFUND) gefördert und mit dessen Hilfe die intermodalen Lieferketten durchgängig digitalisiert werden sollen, wurde zum 28. Februar 2021 erfolgreich abgeschlossen. Im Gründungsprozess ist eine Gesellschaft zur Vermarktung der neuen Datendrehscheibe.
(Frankfurt/Main) Wie die im Projekt vertretenen Unternehmen jetzt mitteilen, konnten im Projektzeitraum von dreieinhalb Jahren alle geplanten Arbeitspakete konzeptionell bearbeitet und ein Demonstrator gezeigt werden. Die daraus resultierenden Erkenntnisse wurden in die technische Gestaltung und Programmierung einer Datendrehscheibe eingebracht. Zurzeit befindet sich eine Betreibergesellschaft im Gründungsprozess, die zukünftig die Datendrehscheibe weiterentwickeln und gegenüber Interessenten vermarkten wird. Zum zukünftigen Kundenkreis der neuen Gesellschaft gehören sämtliche Akteure der intermodalen Transportkette, angefangen bei Spediteuren und Terminals bis hin zu Eisenbahnverkehrsunternehmen und Operateuren.
EDIGES-Format als Standardsprache für Datenaustausch
Der Demonstrator mit seiner Benutzeroberfläche dient den Projektmitgliedern bereits zum jetzigen Zeitpunkt als effizientes Tool zur Pflege von Stammdaten, wie Kontakt- und Kommunikationsdaten von Terminals. Zudem werden die Nutzerberechtigungen über die Weboberfläche vergeben und gesteuert. Fahrplandaten werden über standardisierte Schnittstellenlösungen in die Datendrehscheibe eingebracht. Die Daten der intermodalen Transportkette können über die angeschlossenen Nutzer in die eigenen IT-Systeme übertragen werden. Möglich macht dies das EDIGES-Format als Standardsprache für den Datenaustausch innerhalb der intermodalen Lieferkette.
„Alle Projektpartner haben über den gesamten Projektzeitraum von der Konzeption bis zur Implementierung überaus engagiert mitgearbeitet und ihre wertvollen Fachkenntnisse zielführend eingebracht, so dass wir nun alle gemeinsam auch stolz auf das Erreichte sein können“, konstatiert Projektleiterin Katja Schräder. „Auch eine Umstellung in der Arbeitsweise aufgrund der corona-bedingten Vorgaben konnte uns nicht aufhalten, das Projekt erfolgreich zu Ende zu führen. Mit den jetzt vorliegenden Ergebnissen haben wir den Grundstein für die Weiterentwicklung der einstigen Projektidee gelegt, den Intermodalen Verkehr in seiner Durchführung zu optimieren. Mit Anschluss vieler Unternehmen an die KV 4.0 Datendrehscheibe wird sich im Livebetrieb zeigen, dass die Förderung des Bundesverkehrsministeriums und die harte Arbeit aller Projektpartner sich mehr als gelohnt haben“.
Wichtige Massnahme zur Modernisierung des Intermodalverkehrs
Mit dem Projekt „Digitalisierung intermodaler Lieferketten – KV 4.0“ ist eine wichtige Maßnahme zur Modernisierung und Zukunftsfähigkeit des Intermodalsektors innerhalb der Logistikbranche vorangetrieben worden. Die Verbundpartner DB Cargo, Lokomotion, SBB Cargo Deutschland, KTL Kombi-Terminal Ludwigshafen GmbH, Hupac, HOYER Group, Paneuropa Transport, Hupac Intermodal, Bertschi und Kombiverkehr hatten die Arbeiten am Projekt bereits im September 2017 begonnen. Das Hauptziel von KV 4.0 bestand darin, über die gesamte intermodale Transportkette, beginnend mit der Abholung der Ladeeinheit beim Versender bis hin zur Zustellung beim Empfänger, den logistischen Prozess transparenter und übersichtlicher zu gestalten. Das Projekt war in verschiedene fachliche Arbeitspakete gegliedert. Hierzu zählten beispielsweise „Fahrplandaten KV-Operateure“, „Auftragsdaten Spediteur“, „Statusmeldungen Terminal“ und „Zuglaufmeldung EVU“. Des Weiteren hat die Projektgruppe mit der Entwicklung der neue Datendrehscheibe jetzt die Möglichkeit eröffnet, die für den Endkunden so wichtige Information der Ankunft seiner Ladeeinheit am Zielterminal auszutauschen („ETA Ankunft/Bereitstellung“).