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project44 analysiert Unwetter in Spanien mit Bezug auf Transporte

von Loginfo24 Redaktion
In der Woche vom 28. Oktober fegte das Sturmsystem DANA (Depresión Aislada en Niveles Altos) über Ostspanien und führte zu extremen Regenfällen sowie starken Winden in Regionen wie Katalonien, Valencia und Andalusien. DANA-Stürme sind als „Cold Drop“-Phänomen bekannt. Bei diesem Phänomen trifft kalte Luft in großen Mengen auf warme, feuchte Mittelmeerluft und löst dadurch heftige Regenfälle und Sturzfluten aus.  

(München/Valencia) Dieses DANA-Ereignis hat zu Niederschlägen von über 50 Zentimetern geführt. Das brachte Flüsse zum Überlaufen und führte zu weitreichenden Überschwemmungen in städtischen und niedrig gelegenen Gebieten. Gesamt betrachtet hat das Wetterphänomen schwerwiegende Auswirkungen auf den Verkehr und die Infrastruktur der betroffenen Regionen.

Die DANA-Stürme haben die spanische Versorgungskette erheblich gestört. Insbesondere in den wichtigsten Häfen von Barcelona, Valencia und Algeciras sind betroffen. Diese Häfen stellen wichtige Knotenpunkte für den europäischen und weltweiten Handel dar. Sie haben ihren Betrieb vorübergehend eingestellt, um die Schäden zu begutachten und die Sicherheit zu gewährleisten. Dadurch verzögert sich die Abfertigung von Containern für Importe, Exporte und Umladungen. Darüber hinaus behindern Straßensperrungen und überflutete Strecken den Lkw- und den Binnentransport, dadurch wird der Frachtverkehr zu und von diesen Häfen beeinträchtigt. Der Zeitpunkt dieser Störungen fällt direkt mit der Hauptschifffahrtssaison zusammen und stellt Hersteller und Einzelhändler vor zusätzliche Herausforderungen. Denn diese sind auf eine rechtzeitige Warenbeförderung in Europa angewiesen.

Betroffene Häfen  

Die Ostküste Spaniens, insbesondere wichtige Schifffahrtspunkte, sind erheblich betroffen:

Barcelona: Auch wenn Barcelona nicht direkt von den heftigen Regenfällen betroffen war, haben starke Winde und Überschwemmungen in den umliegenden Gebieten zu Verzögerungen bei den Ein- und Ausfuhren geführt.

Valencia: Aufgrund der schweren Überschwemmungen und der starken Winde wurde der Betrieb im Hafen von Valencia vorübergehend eingestellt. Die Zufahrtswege für eine sichere Frachtabfertigung werden geprüft und freigemacht.

Algeciras: Obwohl der Hafen weniger direkt betroffen ist, meldete er Verzögerungen bei geplanten Ankünften und Abfahrten aufgrund von einem unruhigen Meer und dem umgeleiteten Verkehr aus anderen Regionen.

Erste Daten zeigen, dass die Verweildauer von Containern bei Importen, Exporten und Umladungen in diesen Häfen beeinträchtigt wurde.

Abbildung 1 zeigt die durchschnittliche Verweildauer für Umschlagcontainer. Insbesondere in Barcelona kam es am 2. November zu einem starken Anstieg der Verweilzeit auf bis zu 20 Tage – ein Anstieg um zwei Wochen. Diese Zahlen werden wahrscheinlich weiterhin schwanken, wenn die Schiffsfahrpläne angepasst werden und die Häfen ihren Betrieb wieder voll aufnehmen.

Wie Abbildung 2 zeigt, haben sich die Verweilzeiten im Export in allen drei Häfen verlängert. Das ist auf Verzögerungen bei den Containern zurückzuführen, die Spanien verlassen. Diese könnten zwar auch Fracht aus dem Ende der Hochsaison im Seeverkehr enthalten – es dürfte sich dabei jedoch größtenteils nicht um Lagerbestand handeln, die der Einzelhandel für die bevorstehende Weihnachtssaison benötigt.

Die Verweildauer der Importe (Abbildung 3) scheint am stärksten von den Stürmen betroffen zu sein, da an mehreren Tagen keine Importcontainer abgefertigt wurden. In Barcelona ist die Verweildauer von Importcontainern bisher am stärksten angestiegen. Die Zahlen könnten noch weiter steigen, da der Hafenbetrieb weiterhin eingeschränkt ist. Zu den Importcontainern gehören wahrscheinlich auch Waren, die für das Weihnachtsgeschäft bestimmt sind. Einzelhändler und Häfen müssen dringenden Containern Vorrang einräumen, um sicherzustellen, dass sie die Regale rechtzeitig erreichen.

Auswirkungen auf Lkw-Ladung und Inlandstransport    

Überschwemmungen und Infrastrukturschäden haben den Landverkehr beeinträchtigt:

Barcelona und Valencia: Wichtige Inlandsrouten sind aufgrund lokaler Überschwemmungen geschlossen oder verspätet. Es wird mit weiteren Verzögerungen gerechnet, während die Aufräum- und Reparaturarbeiten voranschreiten.

Algeciras: Der Zugang zum Landverkehr bleibt größtenteils offen. Es kann jedoch zu Rückstaus kommen, da viele Sendungen umgeleitet werden.

Zusammenfassung 

Die DANA-Stürme haben in Spanien zu erheblichen Störungen der Lieferketten geführt. Zu den wichtigsten Auswirkungen gehören der Stillstand des Schiffsverkehrs in der Nähe der Häfen von Barcelona, Valencia und Algeciras, längere Verweilzeiten von Containern und Verzögerungen beim Binnentransport aufgrund überfluteter Strecken. Diese Herausforderungen treten in der Hochzeit der Seefracht auf und setzen Einzelhändler und Hersteller, die von Containerlieferungen abhängig sind, zusätzlich unter Druck. Die vollen Auswirkungen von DANA auf die Logistik werden sich erst mit dem Fortschreiten der Wiederaufbauarbeiten zeigen.

Titelbild: © Port of Valancia
Grafiken: © project44

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