Es ist ein Erstanlauf der besonderen Art: Am späten Dienstagnachmittag lief das Fährschiff „Aura Seaways“ der dänischen Reederei DFDS erstmalig den Kieler Hafen an. Es war das erste Mal, dass ein Schiff der neuen Fährgeneration an den eigens optimierten Liegeplätzen 5 und 6 am Ostuferhafen festmachte. Sowohl die Nutzung der neuen Rampe als auch das anschließende Be- und Entladen verliefen problemlos und konnten in unter vier Stunden abgeschlossen werden.
(Kiel) Der erfolgreiche Probelauf zeigt, dass die Modernisierungsvorhaben am Ostuferhafen gelungen sind. „Auch wenn es sich in dieser Woche um die ersten drei Probeanläufe handelt, ist es doch auch der erfolgreiche Auftakt in eine neue Zeit im Fährverkehr Kiel – Klaipėda mit DFDS als langjährigen Partner an unserer Seite“, betont Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer der SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG. Im Zuge des Be- und Entladungsprozesses wurde auch die an dem Liegeplatz vorhandene automatische Erfassung von Lkws über ein entsprechendes Video Gate System erfolgreich getestet. Sie ist Bestandteil einer umfangreichen Digitalisierungsmaßnahme für das Terminal und soll zukünftig eine vollautomatische Statusveränderung des Lösch- und Ladevorgangs ermöglichen.
Eine der grössten Fähren ihrer Art
Die „Aura Seaways“ gehört mit 230 Metern Länge und einer Ladekapazität von 4500 Spurmetern für Lastwagen sowie Kabinenplätzen für bis zu 600 Personen zu einer der größten ihrer Art weltweit. Das Schiff erfüllt mit einem der modernsten Scrubber Systeme zudem auch die neuen Standards des EEDI (Energie Efficiency Design Index). Im Vergleich zu den aktuellen Fährschiffen auf der Strecke kann die 2021 erbaute „Aura Seaways“ ihren C02-Fußabdruck um ein Fünftel senken. Nach dem Erstanlauf am Dienstag wird das Schiff Kiel in dieser Woche noch zwei Mal anlaufen. Im Zuge dessen sollen vor allem auch die neuen RoRo-Rampen getestet werden, die für die Fähren der neuen Generationen eigens umgebaut wurden.
Die entsprechenden Baumaßnahmen wurden vor wenigen Wochen abgeschlossen und sollen das Terminal am Ostuferhafen im Fährbereich noch zukunftsfähiger machen. Bisher sind auf der Strecke Kiel-Klaipėda die kleineren Fährschiffe „Athena Seaways“ und „Victoria Seaways“ gefahren, die ab Sonntag auch vorerst wieder den Betrieb aufnehmen werden.
Optimierung der Infrastruktur am Ostuferhafen
Das Bauprojekt am Ostuferhafen „Ostuferhafen Kiel – Ausbau der Seeverkehrsachse ins Baltikum durch Ertüchtigung RoRo-Rampen und Optimierung Wegeführung“ umfasste zwei Einzelprojekte. Beide verfolgen das Ziel einer effizienteren Flächennutzung und zukunftsfähigen Optimierung der Infrastruktur im Ostuferhafen. Das Bauprojekt im Umfang von 11,2 Mio. Euro wurde unterstützt mit einer Förderung aus dem Landesprogramm Wirtschaft mit Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von 6,7 Mio. Euro.
Foto: © PORT OF KIEL