Das Jahr 2024 ist für die Österreichische Post in Summe sehr gut verlaufen. Dies bei einem herausforderndem wirtschaftlichen Umfeld – geprägt von einer schwachen Konjunktur, die sich dämpfend auf das Investitionsklima von Unternehmen, aber auch auf ein zurückhaltendes Kaufverhalten privater Haushalte auswirkte. Positive Impulse brachte hingegen die steigende Nutzung der Briefwahl in Österreich – insbesondere bei der Nationalrats- und Europawahl.
(Wien) Auch der Online-Handel zeigte Umsatzzuwächse, sodass die Österreichische Post 2024 erstmals mehr als 500 Mio Pakete in den Regionen Österreich, Südost- und Osteuropa sowie Türkei und Aserbaidschan zustellte. „Die Österreichische Post konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr ein zweistelliges Umsatzwachstum erzielen und somit dem schwachen wirtschaftlichem Umfeld sowie der Inflation ebenso trotzen wie dem harten Wettbewerb“, sagt der Generaldirektor der Österreichischen Post, Walter Oblin. „Wir sehen uns strategisch gut aufgestellt. Die Transformation vom stetig rückläufigen Briefgeschäft zum wachsenden Paketgeschäft und somit auch zu mehr Internationalisierung schreitet gut voran“, so Walter Oblin weiter.
Die Umsatzerlöse des Post-Konzerns erhöhten sich 2024 um +13,9 % auf 3.123,1 Mio EUR. Auch exklusive des Umsatzes in der Türkei betrug der Umsatzanstieg 9,2 %. In allen Divisionen wurde im Laufe des vergangenen Jahres ein Anstieg verzeichnet. Der Umsatz der Division Brief & Werbepost erhöhte sich um 4,1 % auf 1.239,8 Mio EUR und ist geprägt vom strukturellen Rückgang des adressierten Briefvolumens in Höhe von 6 % bedingt durch die elektronische Substitution. Positiv wirkten die Tarifanpassungen per 1. September 2023 sowie das Superwahljahr 2024. In der Werbepost war ein schwaches konjunkturelles Umfeld mit einem strukturellen Rückgang in bestimmten Kund*innensegementen (z.B. Möbelhandel, Versandhandel) feststellbar. Die Division Paket & Logistik generierte im Berichtszeitraum ein Umsatzplus von 20,9 % auf 1.712,5 Mio EUR. Das Paket-Geschäft entwickelte sich in allen Regionen sehr positiv. Besonders in der Türkei war ein starkes Umsatzwachstum zu verzeichnen, beeinflusst von der hohen Inflation und dem Wechselkurs der türkischen Lira. Auch exklusive des Paket-Geschäfts in der Türkei stieg der Umsatz um 12,7 %. Die Division Filiale & Bank erzielte 2024 einen Umsatz von 201,5 Mio EUR (+19,5 %). Der Anstieg der Kund*innen der bank99 sowie die Entwicklung der Zinslandschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr trugen positiv zum Divisionsumsatz bei.
Attraktive Dividende von 1,83 EUR
Auch ergebnisseitig verzeichnete die Österreichische Post ein sehr erfolgreiches Jahr. Das EBITDA steigerte sich um 8,0 % auf 422,7 Mio EUR und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um 9,0 % auf 207,3 Mio EUR. Das Periodenergebnis betrug 2024 145,9 Mio EUR (+5,2 %). Daraus ergibt sich ein Ergebnis je Aktie von 2,04 EUR nach 1,96 EUR in der Vorjahresperiode (+4,1 %). Auf Basis der soliden Performance und Bilanzlage wird der Hauptversammlung am 9. April 2025 eine attraktive Dividende von 1,83 EUR je Aktie vorgeschlagen (+2,8 %). Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 85 % des Nettoergebnisses und einer Dividendenrendite von 6,4 % zum Schlusskurs am 31. Dezember 2024.
Die grundlegenden Trends auf den europäischen Brief- und Paketmärkten sind seit Jahren stabil und dürften sich auch in Zukunft fortsetzen: Das Wachstum des Paketvolumens, getrieben durch verstärkte nationale und internationale E-Commerce-Bestellungen, steht weiterhin im Gegensatz zu einem kontinuierlichen Rückgang adressierter und unadressierter Brief- sowie Werbemengen. Diese Entwicklungen erfolgen vor dem Hintergrund eines Marktumfelds mit zwar verbessertem, aber nach wie vor schwachem Wirtschaftswachstum in vielen europäischen Ländern. Nach dem starken Umsatzanstieg 2024 von 13,9 %, der von positiven Sondereffekten getragen wurde, ist für 2025 mit einer Konsolidierung zu rechnen. Ziel der Österreichischen Post für 2025 ist es, ein leichtes Umsatzwachstum zu erzielen, vorausgesetzt einer gewissen Kontinuität in der Entwicklung der türkischen Lira. Umsatzwachstum gepaart mit Kostendisziplin sind erforderlich, um die angestrebte Stabilität der Österreichischen Post zu gewährleisten. Dadurch bleibt auch das angepeilte Ziel aufrecht, ein Ergebnis (EBIT) im Jahr 2025 in der Größenordnung von 200 Mio EUR zu erreichen.
Wachsende Märkte Südost- und Osteuropa
Die Investitionsnotwendigkeit wird sich in den nächsten Jahren verlagern und einen Schwerpunkt auf die wachsenden Märkte Südost- und Osteuropas sowie die Türkei setzen. Der gesamte Kapitalbedarf (CAPEX) für das Jahr 2025 wird voraussichtlich in der Bandbreite der letzten Jahre liegen. Zusätzlich zu Ersatzinvestitionen stehen internationale Wachstumsinvestitionen sowie Investitionen zur Dekarbonisierung der Logistik im Vordergrund. Ziel der Österreichischen Post ist es weiterhin, Wachstum und Dividendenstärke zu vereinen. Der operativ erwirtschaftete Cashflow soll auch weiterhin die notwendigen Basisinvestitionen sowie eine attraktive Dividendenpolitik gewährleisten.
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