Der Geschäftsverlauf der Österreichischen Post war im ersten Halbjahr 2024 von einer soliden operativen Entwicklung und einigen positiven Rahmenbedingungen geprägt. Dies zeigte sich am erfreulichen Umsatz- sowie auch Ergebnisanstieg. Der nationale Paketmarkt verzeichnete eine starke Entwicklung, angetrieben durch hohe Mengen von europäischen und asiatischen E-Commerce-Händler.
(Wien) „Angesichts des herausfordernden Marktumfeldes und inflationsbedingten Kostensteigerungen verlief das erste Halbjahr 2024 sehr erfolgreich mit einem Anstieg bei Umsatz und Ergebnis“, sagt Georg Pölzl, Generaldirektor der Österreichischen Post. Insbesondere die großen landesweiten Wahlen in Österreich, wie die Arbeiterkammerwahl und die Europawahl, haben dem Unternehmen ein Umsatz- und Ergebnisplus im Brief- und Werbegeschäft beschert. Auch der nationale Paketmarkt verzeichnete eine starke Entwicklung, angetrieben durch hohe Mengen von europäischen und asiatischen E-Commerce-Händlern. In der Türkei ist die Geschäftsentwicklung stark von der hohen Inflation und dem Wechselkurs beeinflusst – mit positiven Effekten auf die Halbjahreskennzahlen.
Die Umsatzerlöse des Post-Konzerns erhöhten sich im ersten Halbjahr 2024 um 17,2 % auf 1.505,2 Mio EUR. Auch exklusive des Umsatzes in der Türkei betrug der Umsatzanstieg 10,3 %. In allen Divisionen wurde in den ersten sechs Monaten ein Anstieg verzeichnet: Der Umsatz der Division Brief & Werbepost erhöhte sich um 3,5 % auf 619,0 Mio EUR und ist geprägt vom strukturellen Rückgang des adressierten Briefvolumens durch die elektronische Substitution, aber auch positiv beeinflusst von den Tarifanpassungen des Vorjahres sowie den Wahlen im ersten Halbjahr 2024. Darüber hinaus ist ein verhaltenes Werbegeschäft feststellbar, bedingt durch die schwache Entwicklung in einzelnen Handelssegmenten. Die Division Paket & Logistik generierte im Berichtszeitraum ein Umsatzplus von 28,1 % auf 804,9 Mio EUR. Das Paketgeschäft entwickelte sich in allen Regionen sehr positiv. Besonders in der Türkei war ein starkes Umsatzwachstum zu verzeichnen, beeinflusst von der hohen Inflation und dem vergleichsweise vorteilhaften Wechselkurs der türkischen Lira. Auch exklusive dem Paket-Geschäft in der Türkei stieg der Umsatz um 15,2 %. Die Division Filiale & Bank erreichte im ersten Halbjahr 2024 einen Umsatz von 95,7 Mio EUR (+25,0 %). Der Hochlauf der Kunden der bank99 sowie die Entwicklung der Zinslandschaft der letzten Monate trug positiv zum Divisionsumsatz bei.
Preisanpassungen und Wahlen sorgen für Anstieg bei den Briefen
Auch ergebnisseitig verzeichnete die Österreichische Post ein verbessertes erstes Halbjahr. Das EBITDA steigerte sich um 11,9 % auf 211,5 Mio EUR und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um 10,9 % auf 105,6 Mio EUR. Die Division Brief & Werbepost generierte ein EBIT von 83,0 Mio EUR im ersten Halbjahr 2024 nach 77,6 Mio EUR im Jahr zuvor (+6,9 %). Dieser Anstieg ist auf die Anpassungen in der Produkt -und Preisstruktur der Briefpost per 1. September 2023 sowie auf die Wahlen im ersten Halbjahr 2024, aber auch auf Preiserhöhungen in der Werbe- und Medienpost, zurückzuführen. In der Division Paket & Logistik wurde im ersten Halbjahr 2024 ein EBIT von 47,3 Mio EUR nach 36,3 Mio EUR (+30,1 %) erzielt. Maßgeblich zum Ergebnisanstieg beigetragen hat das Paketgeschäft in der Türkei. Die Division Filiale & Bank verzeichnete ein EBIT von minus 5,3 Mio EUR im ersten Halbjahr 2024 nach plus 1,1 Mio EUR im Jahr zuvor. Der Rückgang ist vor allem auf IT-Sonderaufwendungen im Zusammenhang mit der Migration der Kernbankensysteme der bank99 zurückzuführen. Das Periodenergebnis betrug im ersten Halbjahr 2024 78,5 Mio EUR (–0,2 %), nachdem im Vorjahr ein positiver Bewertungseffekt im Finanzergebnis inkludiert war. Daraus ergibt sich ein Ergebnis je Aktie von 1,12 EUR nach 1,13 EUR in der Vorjahresperiode (–1,5 %).
Umsatzwachstum durch positive Rahmenbedingungen begünstigt
Für die nächsten Quartale werden auf den internationalen Brief- und Paketmärkten weiterhin divergierende Trends erwartet. Das schwache Wirtschaftswachstum in vielen Ländern Europas und das damit verbundene zurückhaltende Investitionsklima beeinflusst das Kaufverhalten von Unternehmen und privaten Konsumenten. Dies resultiert in einer reduzierten Volumenentwicklung bei Brief- und Werbesendungen und gleichzeitig steigenden Paketmengen durch den weiterwachsenden Online-Handel. Wie bereits in den ersten sechs Monaten des Jahres ersichtlich, wird das Umsatzwachstum 2024 durch positive Rahmenbedingungen begünstigt. Gemäß aktuellen Entwicklungen sollte – abhängig vom Wechselkurs der türkischen Lira zum Jahresende – ein Umsatzanstieg zumindest im oberen einstelligen Bereich möglich sein. Umsatzwachstum einerseits aber auch Kostendisziplin und Effizienz anderseits sind notwendig, um die angepeilte Stabilität der Österreichischen Post sicherzustellen. Die Österreichische Post geht von einem Ergebnisanstieg für 2024 aus. In einem anhaltend stabilen makroökonomischen Umfeld in den Märkten des Unternehmens ist mit einer EBIT-Verbesserung im mittleren einstelligen Bereich zu rechnen.
Massives Investitionsprogramm abgeschlossen
Das massive Investitionsprogramm der letzten Jahre – in Österreich wurde die Sortierkapazität nahezu verdreifacht – ist mittlerweile abgeschlossen. Schwerpunkte der Investitionen der nächsten Jahre sind der Ausbau der internationalen Logistikinfrastruktur sowie der E-Mobilität. Bis 2030 gilt es beispielsweise die CO2-freie Zustellung auf der letzten Meile in Österreich umzusetzen. „Ich möchte mich herzlich bei allen Mitarbeitern und Kunden für die großartige Arbeit und Unterstützung bedanken, die meine 15 Jahre als Generaldirektor der Österreichischen Post so erfolgreich und bereichernd gemacht haben“, so Georg Pölzl abschließend.
Foto: © Österreichische Post