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Österreichische Post liegt im Q1/22 hinter dem Vorjahresquartal

von Loginfo24 Redaktion
Der Umsatz und das Ergebnis Q1 2022 sind wie erwartet unter dessen des Vorjahres ausgefallen. Der Paketbereich befindet sich nach der Lockdown-Dynamik der Vorjahre in einer Konsolidierungsphase – Die Trendumkehr ist in H2 erwartet. Das Ergebnis 2022 ist in der Bandbreite der letzten beiden Jahre prognostiziert.

(Wien) Im ersten Quartal 2022 verzeichnete die Österreichische Post, wie bereits kommuniziert, eine Umsatz- und Ergebnisentwicklung unter dem Vorjahresniveau. Die Umsatzerlöse für die ersten drei Monate 2022 betrugen 601,4 Mio EUR und liegen somit um 7,1 % unter dem ersten Quartal 2021. Der größte Teil dieses Rückgangs ist auf den stark gesunkenen Wechselkurs der türkischen Lira zurückzuführen. Der Umsatzrückgang exklusive dem türkischen Paketgeschäft (Tochtergesellschaft Aras Kargo) betrug 2,4 %. Der Umsatz der Division Brief & Werbepost reduzierte sich um 3,9 % auf 298,9 Mio EUR, einerseits bedingt durch die strukturelle Abnahme des adressierten Briefvolumens sowie andererseits durch den Wegfall positiver COVID-19 Effekte in Form von Sonderaussendungen des Vorjahres. Der Umsatzrückgang der Division Paket & Logistik von 12,5 % auf 283,1 Mio EUR war insbesondere dem Kursverlust der türkischen Lira geschuldet. Exklusive dem Türkei-Geschäft betrug der Umsatzrückgang der Division 3,4 %. Positiv entwickelte sich die Division Filiale & Bank mit einem Umsatzplus von 49,3 % auf 26,4 Mio EUR.

Die negative Umsatzentwicklung, inflationäre Tendenzen sowie der Druck auf die türkische Lira beeinträchtigten auch das Ergebnis. Das EBITDA für das erste Quartal 2022 reduzierte sich von 99,0 Mio EUR auf 81,2 Mio EUR (–17,9 %) und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) reduzierte sich von 59,8 Mio EUR auf 39,6 Mio EUR (–33,7 %). Die Division Brief & Werbepost verzeichnete ein EBIT von 41,1 Mio EUR nach 45,5 Mio EUR im Vorjahr, die Division Paket & Logistik erwirtschaftete ein EBIT von 17,4 Mio EUR nach 35,8 Mio EUR in der Vorjahresperiode, überwiegend beeinflusst von der Kursentwicklung der türkischen Lira, und die Division Filiale & Bank erreichte ein EBIT von minus 10,7 Mio EUR in der aktuellen Berichtsperiode nach minus 18,4 Mio EUR im Jahr zuvor (+41,8 %).

Ukrainekrieg mit Auswirkung auf Geschäftsmodell

Die Kriegshandlungen in der Ukraine wirken sich auf das Geschäftsmodell der Österreichischen Post indirekt aus – durch die sich verfestigende Inflation, basierend auf Anstiegen bei Energie und Rohstoffen sowie durch unterbrochene Liefer- und Wertschöpfungsketten. Der Inflationsdruck führt zu Steigerungen der operativen Personal- und Energiekosten und beeinträchtigt darüber hinaus auch das Konsumverhalten weiter negativ. „Durch umfassende Gegenmaßnahmen ist die Österreichische Post bemüht, die Leistungserbringung der Brief- und Paketzustellung so kosteneffizient wie möglich zu gestalten. Umsatzseitig werden moderate Inflationsanpassungen vorgenommen“, so Generaldirektor DI Dr. Georg Pölzl.

Aufholung im zweiten Halbjahr 2022 angestrebt

In der Entwicklung des Jahres 2022 wird erwartet, dass eine Abweichung zum Vorjahr speziell das erste Halbjahr betrifft. Die durch Lockdowns verursachten positiven Sondereffekte des Vorjahres stellen hohe Vergleichswerte dar. Im zweiten Halbjahr 2022 wird eine Aufholung angestrebt. Trotz des schwierigen Umfelds peilt die Österreichische Post für 2022 einen möglichst stabilen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr an (Umsatzerlöse 2021: 2,5 Mrd EUR). Voraussetzung dieser Prognose bleibt eine weitgehende wirtschaftliche sowie energie- und währungstechnische Stabilität in den Märkten. Die Ergebnisprognose für 2022 gestaltet sich aufgrund des aktuellen Umfelds schwierig. Es ist zu befürchten, dass sich inflationäre Tendenzen nunmehr nicht nur kurzfristig, sondern längerfristig einstellen. Das Konzernergebnis (EBIT) 2022 sollte aus heutiger Sicht zwischen den Niveaus der letzten beiden Jahre zu liegen kommen (EBIT 2021: 205 Mio EUR, EBIT 2020: 161 Mio EUR). Die Ambition des Unternehmens bleibt aufrecht, möglichst nahe an das Niveau des Jahres 2021 heranzukommen.

Das vorgesehene Investitionsprogramm der Österreichischen Post wird mit den Schwerpunkten Kapazitätserweiterung und Nachhaltigkeit im Grunde beibehalten. Einzelne Investitionen werden überprüft, um die Einhaltung aller Rentabilitätsziele zu gewährleisten. „Wir versichern unseren Kund*innen, dass wir auch in diesen herausfordernden Zeiten unsere höchstmögliche Leistungsfähigkeit und unser hervorragendes Service weiterhin sicherstellen können“, so Georg Pölzl. „Dabei spielt der Umbau der Logistik in eine klimaneutrale Zustellung bei allen Investitionsentscheidungen eine gewichtige Rolle“, so Georg Pölzl abschließend.

Kennzahlen auf einen Blick:

Umsatz

  • Umsatzerlöse um 7,1 % auf 601,4 Mio EUR unter Vorjahresniveau (–2,4 % exkl. Paket Türkei)
    • Brief & Werbepost –3,9 % auf 298,9 Mio EUR
    • Paket & Logistik –12,5 % auf 283,1 Mio EUR (–3,4 % exkl. Paket Türkei)
    • Filiale & Bank +49,3 % auf 26,4 Mio EUR

Ergebnis

  • EBITDA –17,9 % auf 81,2 Mio EUR
  • EBIT –33,7 % auf 39,6 Mio EUR
  • Ergebnis je Aktie von 0,71 EUR auf 0,46 EUR

Cashflow und Bilanz

  • Operativer Free Cashflow von 72,1 Mio EUR
  • Bilanzsumme inkl. bank99 bei 4,9 Mrd EUR
  • Stabile Eigenkapital-Position von 693,5 Mio EUR

Ausblick 2022

  • Umsatzniveau des Vorjahres wieder angepeilt (Umsatzerlöse 2021: 2,5 Mrd EUR)
  • H1 hinter hohen Vergleichswerten des Vorjahres, Aufholung in H2 angestrebt
  • EBIT 2022 zwischen 2021 (205 Mio EUR) und 2020 (161 Mio EUR) erwartet

Foto: © Österreichische Post Aktiengesellschaft

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