Im Rahmen der 9. Benefizgala der Swiss Supply Chain Hall of Fame wurde, wie bereits vorab verkündet, Hansruedi Richner im Beisein von seinen Kindern und Enkeln als 20. Mitglied in die Swiss Supply Chain Hall of Fame aufgenommen. Die Spannung blieb also bis zuletzt erhalten, wer das 21. Mitglied wird. Die Wahl fiel schlöiesslich auf Nils Planzer, CEO der Planzer AG.
(Dietikon/Luzern) Im Beisein von etwas mehr als 300 geladenen Gästen wurde Nils Planzer für seine eindrückliche Lebensleistung als 21. Mitglied in die Swiss Supply Chain Hall of Fame aufgenommen.
Laudator Dr. Josef Felder liess die Gäste lange im Dunkeln tappen, wer nun das 21. Mitglied wird. Aber mit Aussagen wie «und genauso kennen wir ihn; engagiert, direkt, unverblümt und mutig» dämmerte es bald dem einen oder anderen, dass es sich hier um den Inhaber der grössten nationalen Logistikunternehmung handeln muss.
1936 gegründet führt er heute das Familienunternehmen in der 3. Generation. Nach seiner Lehre als Lastwagenmechaniker bildete er sich in verschiedenen Bereich weiter, sammelte Berufserfahrung bei diversen Auslandaufenthalten und letztlich an der Seite seines visionären Vaters. Im Jahre 2003 übernahm er die operative Verantwortung für das Unternehmen.
Letztes Jahr – anlässlich des Erreichens der Umsatzmilliarde – haben alle Mitarbeitende ein Buch erhalten. Beim Vorwort ist zu lesen: ‘eine grosse Portion Glück und der Lauf der Dinge haben uns dahin geführt, wo wir als Unternehmen stehen. Doch heute richten wir unser Augenmerk auf unsere Tüchtigkeit, ein Händchen für Risiken und Chancen und den unternehmerischen Mut. Wir sind dankbar und glücklich, diesen Meilenstein mit euch zu erleben und zu geniessen’.
In 3 Generationen ist das Unternehmen auf 5’900 Mitarbeitende mit 69 Standorten im In- und Ausland, 1’060’000 m2 Gebäudefläche, 1800 Fahrzeugen, 204 Bahnwagen, 11 Hochregallage für 177’000 Paletten angewachsen.
Hansruedi Richner posthum als 20. Mitglied geehrt
In einer launigen Rede beleuchtet Hanspeter Dreier – CEO der Dreier AG – den Werdegang von Hansruedi Richner und liess die Firmengeschichte dabei Revue passieren, wie auch ein paar persönliche Anekdoten einfliessen.
1952 gründeten die beiden Schweizer Roger Metzger und Hansruedi Richner in Basel das Speditionsunternehmen Metzger+Richner Transport AG. Das Unternehmen weitete die Dienstleistungspalette Schritt für Schritt auf ganz Europa aus. Nach dem plötzlichen Ableben von Roger Metzger gingen die Aktien in den Besitz von Hansruedi Richner über, der ab 1975 das Unternehmen allein weiterführte. Ein neues Zeitalter begann 1979 mit der Übernahme der SPEDAG SPEDITIONS AG. Die kommenden Jahre sahen einen rasanten Ausbau der Gruppe.
In der Schweiz wuchs die Firma zu einem der grössten Speditionsunternehmen, mit Schwerpunkten in den Bereichen Land-, See- und Luftverkehre sowie einer zunehmend führenden Marktstellung in der Textillogistik. Basierend auf der Spezialisierung der Textillogistik wagte die Gruppe den Sprung nach Ostasien und baute sich dort kontinuierlich ein Netzwerk von eigenen Niederlassungen auf. Im Jahr 2001 übertrug Hansruedi Richner die operative Leitung der Gruppe an seinen Sohn Daniel Richner und übernahm das Präsidium der Spedlogswiss. Der Generationenwechsel wurde im Jahr 2006 abgeschlossen, nachdem auch sämtliche Firmenanteile und das Verwaltungsratspräsidium von Daniel Richner übernommen wurden. Im Jahre 2017 verstarb Hansruedi Richner.
Spenden gehen an wohltätige Organisationen
Die Gäste und die Gastgeber an der Benefizgala im Verkehrshaus in Luzern unterstützen mit ihrem Beitrag die Stiftung Brändi, welche die Inklusion von Menschen mit vorwiegend kognitiver oder psychischer Beeinträchtigung in Arbeit, Gesellschaft und Kultur fördert. Sie bietet dazu im Kanton Luzern 1’100 geschützte Arbeits- und Ausbildungsplätze sowie 340 Wohnplätze an.
Im Weiteren wird die Stiftung Brunau bedacht, welche Menschen mit einer Beeinträchtigung in den Arbeitsmarkt bringt, die eine Ausbildung im Bereich KV, Logistik und ICT, machen. Infolge der Beeinträchtigung benötigen diese Absolventen/Innen. mehr Betreuung, daher werden sie von eigenen Praxis- und Berufsbildnern/innen verstärkt unterstützt.
Foto: © Swiss Supply Chain Hall of Fame / Bildlegende: Die Familie des verstorbenen Hansruedi Richner freut sich über dessen posthume Aufnahme in die Swiss Supply Chain Hall of Fame