Kintetsu World Express wird ein Jahr lang rund fünf Prozent seines gesamten CO2-Fußabdrucks der transportierten Luftfracht mit Lufthansa Cargo reduzieren. Kintetsu World Express hat sich verpflichtet, im Zeitraum von Oktober 2022 bis September 2023 nachhaltigen Flugkraftstoff zu verwenden. Darüber hinaus hat sich das Unternehmen entschlossen, die sogenannten Well-to-Tank-Emissionen, die bei der Herstellung und Bereitstellung von Sustainable Aviation Fuel entstehen, mit Hilfe von zertifizierten Klimaschutzprojekten auszugleichen.
„Der Klimawandel wird überall auf der Welt immer deutlicher und verheerender. Als Asset-Light-Spediteur ist die Reduzierung unserer Scope-3-Treibhausgasemissionen der Schlüssel zum Erfolg im Kampf gegen die globale Erwärmung. Außerdem ist SAF ein aufstrebender Stern. Kürzlich haben wir in unserer ersten Reaktion auf die Empfehlungen der ‚Task Force on Climate-related Financial Disclosures‘ (TCFD) unsere Absicht erklärt, aktiv an den SAF-Programmen unserer Partnerfluggesellschaften teilzunehmen. Ich freue mich und bin stolz darauf, gemeinsam mit unserem langjährigen Partner Lufthansa Cargo an der nachhaltigen Zukunft der Luftfrachtbranche zu arbeiten“, sagt Nobutoshi Torii, President & Chief Executive Officer von Kintetsu World Express.
„Wir sind sehr stolz, dass wir mit Kintetsu World Express einen unserer wichtigsten Kunden dafür gewinnen konnten, seine Fracht mit uns CO2-neutral zu transportieren“, sagt Dorothea von Boxberg, Vorstandsvorsitzende der Lufthansa Cargo AG. „Sustainable Aviation Fuel bietet schon heute die Möglichkeit, rund 80 Prozent der Emissionen im Luftfrachtverkehr einzusparen. Deshalb leistet jeder Kunde, der diese Möglichkeit nutzt, einen entscheidenden Beitrag, um die Dekarbonisierung in der Logistik voranzutreiben. Dank des Engagements von Kintetsu World Express und unseren anderen Kunden, die sich für Sustainable Aviation Fuel entschieden haben, können wir bereits heute rund zwei Prozent unseres jährlichen fossilen Treibstoffbedarfs durch Sustainable Aviation Fuel im Jahr 2022 ersetzen.“
Klimafreundlichere Flüge mit SAF
Der Oberbegriff für nachhaltiges, biogenes oder synthetisches Kerosin ist „Sustainable Aviation Fuel“ (SAF). SAF gilt als die erste echte Alternative zu fossilem Flugbenzin. Derzeit wird es hauptsächlich aus Biomasse hergestellt. In Zukunft wird es auch nicht-biogene Kraftstoffe geben; das bekannteste Beispiel ist das so genannte Power-to-Liquid (PtL)-Konzept, das auf erneuerbarem Strom, Wasser und CO2 basiert. SAF ermöglicht einen nahezu geschlossenen CO2-Kreislauf: Während fossile Treibstoffe über Millionen von Jahren gebundenes CO2 freisetzen und der aktuelle CO2-Gehalt in der Atmosphäre zunimmt, wird bei der Verwendung von SAF im Verbrennungsprozess nur so viel CO2 freigesetzt, wie unmittelbar zuvor im Herstellungsprozess gebunden wurde.
Sustainable Aviation Fuel ist der Schlüssel zum CO2-neutralen Flugverkehr und kann ohne Infrastrukturanpassungen in den regulären Flugbetrieb eingespeist werden. Es gibt verschiedene Herstellungsverfahren und unterschiedliche Ausgangsmaterialien für SAF. Das derzeit von Lufthansa Cargo verwendete SAF wird im HEFA-Verfahren (Hydroprocessed Esters & Fatty Acids) aus biogenen Reststoffen, zum Beispiel aus Altspeisefetten, hergestellt. Es steht nicht im Konflikt mit dem Lebensmittelanbau, da nur forst-, landwirtschaftliche oder gastronomische Abfälle verwendet werden. Lufthansa Cargo bietet SAF über die Lufthansa Group von den weltweit führenden SAF-Herstellern an. Seit September 2021 können alle Kunden von Lufthansa Cargo ihre Fracht CO₂-neutral transportieren lassen, indem sie sich für den Add-on-Service Sustainable Choice entscheiden.
Zusätzliche Kompensation durch myclimate-Projekte ermöglicht vollständige CO2-Neutralität
Neben der Verwendung von Sustainable Aviation Fuel setzt Kintetsu World Express auf die zusätzliche Kompensation von Treibhausgasen, die bei der Bereitstellung von SAF entstehen. Lufthansa Cargo bietet ihren Kunden eine Auswahl von zehn von der Lufthansa Group kuratierten Klimaschutzprojekten der Non-Profit-Organisation myclimate an, die bei der Auswahl und Gestaltung von Klimaschutzprojekten ausschließlich strengste, unabhängige Qualitätsstandards wie Gold Standard und Plan Vivo anwendet. Mit Hilfe der hochwertigen Kompensationsprojekte werden fossile Energieträger durch erneuerbare Energien oder energieeffiziente Technologien ersetzt. Eine weitere Möglichkeit ist der Schutz gefährdeter Wälder, deren Bäume der Atmosphäre im Laufe ihres Lebens CO2entziehen, es umwandeln und als Kohlenstoff speichern. Die Menge der durch die Projekte eingesparten Emissionen wird berechnet und kann in Form von Emissionsminderungsgutschriften – so genannten Zertifikaten – in bedarfsgerechten Mengen an Unternehmen weitergegeben werden. Auf der Grundlage der zertifizierten CO2-Einsparungen bzw. -Verringerungen ist es somit möglich, CO2-Emissionen auszugleichen, die z.B. im Rahmen des Güterverkehrs entstehen. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Kompensationsmechanismus über hochwertige Projekte nicht nur Klimaschutzmaßnahmen beinhaltet, die nachweislich CO2 einsparen, sondern die Projekte bringen immer auch einen lokalen Nutzen für die Bevölkerung und die Umwelt. Es werden Arbeitsplätze geschaffen, Infrastrukturen verbessert oder Gesundheitsrisiken gemindert, die Biodiversität geschützt oder Bildungschancen verbessert.
Foto: © Lufthansa Cargo