Am Dienstag, den 30. August 2022, feierte Scandlines die Kiellegung der neuen, emissionsfreien Frachtfähre der Reederei. Die Fähre, die 2024 auf der Strecke Puttgarden-Rødby eingesetzt werden soll, trägt den Arbeitstitel PR24 und läutet die nächste Generation von Schiffen auf dieser Strecke ein.
(Cemre) Am 30. August, haben Scandlines und die türkische Werft Cemre im Zusammenhang mit der Kiellegung einen Meilenstein erreicht. Wie andere moderne Schiffe wird auch die PR24 nicht auf einem einzigen Kiel gebaut. Sie wird vielmehr aus mehreren Rumpfsektionen bestehen. Letzten Dienstag wurde die erste Sektion auf den Helling gelegt.
„Das Datum der Kiellegung ist interessant, weil das Schiff nach den zu diesem Zeitpunkt geltenden Vorschriften gebaut werden muss. Dieser Tag ist auch mit Traditionen verbunden. Deshalb legen wir bei der Kiellegung selbstverständlich auch eine neu geprägte Münze unter das Schiff“, so Scandlines‘ COO Michael Guldmann Petersen.
Klima- und Umweltfragen stehen seit langem ganz oben auf der Agenda von Scandlines. Bereits 2013 investierte das Unternehmen in Hybridfähren mit Batterien, und 2024 wird die erste emissionsfreie Fähre auf der Puttgarden-Rødby-Route in Betrieb genommen. Nur sechs Jahre später, im Jahr 2030, wird die gesamte Strecke emissionsfrei sein.
Die Batterien der Fähre können in nur 17 Minuten in Rødby aufgeladen werden. 2019 investierte Scandlines in ein 50 kV / 25 MW Stromkabel für den Hafen in Rødby. Im Frühjahr 2023 wird die Arbeit an der Verlängerung dieses Kabels bis zu den Fähranlegern begonnen. Dort sollen ein Transformator und eine Ladestation installiert werden.
Bei einer Überfahrtszeit von 70 Minuten ist die Fähre emissionsfrei. Sie kann auch als Hybridfähre eingesetzt werden, wie dies auf den Scandlines-Routen zwischen Deutschland und Dänemark jetzt geschieht. Beim Betrieb als Hybridfähre beträgt die Überfahrtszeit 45 Minuten. Die Fähre kann somit auch als Ersatzfähre eingesetzt werden, wenn eine der vier Doppelendfähren, die derzeit die Strecke Puttgarden-Rødby bedienen, einen Werftaufenthalt hat.
Die Arbeiten am Umbau der Terminals in Puttgarden und Rødby sind bereits im Gange. Der Liegeplatz 1 in Rødby wird zu einem Liegeplatz für alle fünf Doppelendfähren umgebaut. Der freistehende Teil der Betonbrücke, der von 1970 bis 1997 den Zugang für Pkw zu den oberen Decks der Fähren ermöglichte, wurde entfernt, und die Brückenklappe wurde mithilfe eines Krans abgetragen.
Da die PR24 sowohl auf dem oberen als auch auf dem unteren Deck Lkw befördern kann – wie es von den Fähren Rostock-Gedser bekannt ist – werden auch der Liegeplatz 1 in Puttgarden und der Liegeplatz 3 in Rødby umgebaut. Diese Arbeiten werden voraussichtlich noch in diesem Jahr beginnen.
„Jetzt geht es richtig los und wir setzen ein klares Zeichen für die weitere Ausrichtung auf Wachstum“, so Scandlines‘ CEO Carsten Nørland.
Daten für die emissionsfreie Scandlines-Frachtfähre auf der Puttgarden-Rødby-Route:
- Länge: 147,4 m
- Breite: 25,4 m
- Konstruktionstiefgang: 5,30 m
- Ladekapazität: 66 Frachteinheiten (ca. 1.200 Lademeter)
- Passagierkapazität: 140
- Dienstgeschwindigkeit: 10 kn
- Batteriesystem: 10 MWh
- Ladezeit im Hafen (Rødby): 17 Minuten
- Investition: 80 Millionen EUR
Foto: © Scandlines