Der intermodale Gütertransport ist ein zentraler Hebel zur Erreichung der europäischen Klimaziele, da er zur Verlagerung von Lkw-Verkehren auf umweltfreundlichere Verkehrsträger wie Schiene, Wasserstraße oder Kurzstreckenseeverkehr beiträgt. Immer mehr Operateure setzten auf kranlose Umschlagstechnologien. Die auf intermodale Logistik spezialisierte Unternehmensberatung KombiConsult mit einer Uebersicht.
(Frankfurt) Horizontale Umschlagtechnologien ohne Kran etablieren sich zunehmend als interessante Alternative im intermodalen Verkehr und bieten auf bestimmten Relationen offenbar Vorteile. Dabei spielt die Wahl der Umschlagtechnologie eine wesentliche Rolle, um Transporteffizienz und Kostenvorteile optimal auszuschöpfen. Während traditionelle Vertikalsysteme mit Kran und Reachstacker weiterhin die meistgenutzte Option darstellen – wie auch die Studie der Europäischen Kommission „Comparative Evaluation of Transhipment Technologies for Intermodal Transport and Their Cost“ hervorhebt – gewinnen horizontale Umschlagtechnologien, die „ohne Kran“ auskommen, wie Modalohr, Cargobeamer und Helrom, in den letzten Jahren punktuell an Bedeutung.
Keine spezielle Kraninfrastruktur erforderlich
Für nicht kranbare Ladeeinheiten wie Sattelanhänger versprechen diese Technologien eine effiziente Lösung, da sie keine spezielle Kraninfrastruktur erfordern. Besonders auf Relationen, die schnelle Verladungen verlangen, oder in Regionen ohne konventionelle Umschlagterminals, können die meist seitlich zugänglichen horizontalen Systeme eine echte Alternative darstellen. Neben der vereinfachten Infrastruktur bieten einige dieser Systeme durch ihre Wagentechnologie auch mehr Spielraum bei den Lademaßen. Auf der anderen Seite ist mit der Wahl der Technologie dann auch der Verkehrsanbieter manifestiert, während bei universellen Terminals Wettbewerb möglich ist.
Das Potenzial dieser „Quereinsteiger“ sollte daher auf geeigneten Relationen analysiert und bewertet werden. Durch eine präzise Definition der Anforderungen der einzelnen Märkte lassen sich passende Umschlaglösungen identifizieren und vergleichen. Hierbei spielen Faktoren wie Transportaufkommen, vorhandenes Equipment (kranbar/nicht kranbar), Anbindungsfrequenz sowie die technischen und räumlichen Möglichkeiten vor Ort eine entscheidende Rolle. Die grundlegenden Vergleichsparameter müssen gezielt an die Anforderungen der jeweiligen Relation angepasst werden, um eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu schaffen. In der erwähnten Studie wird dies auch von der Firma KombiConsult hervorgehoben, die Behörden und Unternehmen dabei unterstützt, ein besseres Verständnis für die geeignete Transportlösung vor Ort zu entwickeln.
Nicht alle Umschlagtechnologien über einen Kamm scheren
„Man kann nicht alle Umschlagtechnologien über einen Kamm scheren“, betont KombiConsult-Geschäftsführer Uwe Sondermann. „Jede Technologie hat ihre eigenen Stärken und Schwächen, die individuell mit den Marktanforderungen abgeglichen werden müssen. Letztendlich geht es auch darum, Steuergelder bestmöglich einzusetzen.“
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