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Hugelshofer Logistik AG gewinnt den Swiss Logistics Award 2024

von Loginfo24 Redaktion
Vor rund 400 Gästen und einem würdigen Rahmen im hochmodernen Berner Kursaal wurde gestern Abend der Swiss Logistics Award 2024 vergeben. Stolzer Sieger ist die Hugelshofer Logistik AG aus Frauenfeld. Auch die beiden anderen Finalisten, die Kardex AG und die SAVVY® Telematic Systems AG wussten zu überzeugen. Tagsüber fand in den gleichen Räumlichkeiten der GS1 Excellence Day statt. Hauptthema war die Ersetzung des Barcodes durch den QR-Code, der 2027 zur Pflicht wird. Dies wird die Lieferkette nachhaltig verändern, was die Veranstaltung eindrücklich bewies (mehr im nächsten „transport.ch – Das Logistik- und Transportmagazin“ Ausgabe 6/24 von nächster Woche).

(Bern) Der Jubel im Berner Kursaal war gross als CEO Martin Lörtscher für die Hugelshofer AG den begeehrten Swiss Logistics Award 2024 aus den Händen von Jurymitglied Claudia Wagner in Empfang nehmen durfte. Lörtscher dankte seinem Team und der Jury für die Vergabe des Preises. Hugelshofer erhielt den Preis nicht nur für seine E-Mobilität-Strategie, sondern für das Gesamtkonzept, wie Wagner erklärte. Auch die Kardex AG (Platz 2) und die SAVVY® Telematic Systems AG (Platz 3) schafften es mit ihren Präsentationen ins Finale.

Am gleichen Abend wurden auch Sterne der in den Niederlanden gegründeten Nachhaltigkeitsinitiative „Lean & Green“ vergeben, die in der Schweiz von GS1 betreut wird. Bereits den dritten Stern holte sich die Krummen Kerzers AG. Mit dem ersten Stern wurde die Spar Handels AG ausgezeichnet. Erstmals Award Gewinner sind die Käppeli Logistik AG und die Nestlé Suisse AG.

CEO Martin Lörtscher (rechts), Hugelshofer Logistik AG, präsentiert stolz die Trophäe für den Swiss Logistics Award 2024. Moderator Tobias Müller (links) und Jurymitglied Claudia Wagner (Mitte) freuen sich mit ihm.

Die Projekte der drei Finalisten

Hugelshofer Logistik AG

© Hugelshofer

Hugelshofer Logistik AG setzt bei den schweren Nutzfahrzeugen auf E-Mobilität. Bis im Jahr 2028 sollen 70 Elektro-LKWs im Einsatz stehen. So ist in der Schweiz der grösste E-LKW Schnellladepark in Kombination mit einer gigantischen Photovoltaikanlage entstanden und schafft die Voraussetzungen für die Dekarbonisierung im Strassengütertransport. Der Ladepark ist ein wegweisendes Beispiel für nachhaltige und effiziente Transportlösungen. Ein Vorbild für die Branche.

(Frauenfeld) Das Transportunternehmen Hugelshofer Logistik AG ist mit seiner modernen Fahrzeugflotte von über 250 Einheiten im In- und Ausland tätig. Für das Unternehmen ist Nachhaltigkeit wichtig. Dabei wird auf Innovation und Technik gesetzt. Bis 2028 sollen 70 batterieelektrische LKWs im Einsatz stehen. Die jährliche CO2 Ersparnis liegt bei 6’200 Tonnen.

Der geplante Flottenausbau verlangt nach einer professionellen und auf die Bedürfnisse angepasste Ladeinfrastruktur. Bei 70 E-LKWs liegt der Stromverbrauch pro Jahr bei 9,63 Gigawattstunden. Der Aufbau der Ladeinfrastruktur wurde in Teilprojekte gegliedert. Das neue Trafogebäude bietet Platz für drei Transformatoren mit einer Gesamtleistung von 4’800 Kilovoltampere (kVA). Über 14 Schnellladestationen à 360 Kilowatt werden die E-LKWs in max. 90 Minuten geladen.

Das Herzstück der Anlage bildet der LKW-Truck-Port, welcher die LKW-Parkplätze mit den Schnelladestationen überdeckt. Das Solarkraftwert bestehend aus Truck-Port und den Dachflächen des Ökonomiegebäudes umfasst eine Fläche von 7’000 m2. Über 2300 Glas-Glas-Solarmodule nutzen die direkte Sonneneinstrahlung auf der Vorderseite als auch das indirekte Licht auf der Rückseite zur Stromerzeugung. Die Gesamtleistung der Photovoltaikanlage liegt bei 1005 Kilowatt Peak. Durch die Erzeugung von Solarenergie kann ein autarker Betrieb von 15 bis 20 LKWs, je nach Jahreslaufleistung, sichergestellt werden.

Ein eigens entwickeltes Last- und Lademanagementsystems stimmt die Faktoren Fahrzeugladezustand – Stromproduktion – Strombedarf – Tourenplanung automatisiert aufeinander ab. Der entstandene Ladepark für E-LKWs ist ein wegweisendes Beispiel für umweltverträgliche und effiziente Transportlösungen.


KARDEX AG

© Kardex

Der Intuitive Picking Assistant (IPA) hebt den Arbeitsprozess auf das nächste Level, sei es beim Kommissionieren, bei der Einlagerung oder anderen Tätigkeiten. Durch die Projektion wichtiger Informationen führt das innovative Assistenzsystem den Bediener verständlich durch den Arbeitsprozess. Der Intuitive Picking Assistant reduziert nicht nur Bedienfehler signifikant, sondern fördert auch die Ergonomie am Arbeitsplatz und steigert die Prozessgeschwindigkeit um 30 bis 50 Prozent.

(Zürich) Die Intralogistik umfasst die Bewegung, Lagerung und Handhabung von Materialien, Komponenten und Fertigprodukten. Viele Prozesse rund um die Arbeitsplätze «Ware-zu-Person» sind nicht optimal, wenig intuitiv und anfällig für Fehler. Auch ist das Wohlbefinden der Arbeitnehmer in diesem Umfeld zu verbessern.

Alle Informationen, inklusive Artikelbilder, werden dem Nutzer direkt auf der Oberfläche der Zugangsöffnung angezeigt. So wird der Bediener durch die Projektion schnell und fehlerfrei durch den Arbeitsprozess geführt. Zusätzlich analysiert eine 3D-Kamera die Handbewegungen des Mitarbeiters und ermöglicht es Fehler direkt zu melden, oder Aktionen, wie das Scannen eines Artikels, auszulösen.

Der IPA besteht aus einem Projektor, einer 3D-Kamera und einer zentralen Recheneinheit. Die Recheneinheit übernimmt die Auswertung der Bewegungen, steuert die Kamera und den Projektor und sorgt für eine reibungslose Kommunikation mit dem Lagerverwaltungssystem. Die 3D-Kamera erkennt die Bewegung von Hand und Finger, sodass virtuelle Knöpfe dargestellt und gedrückt werden können. Auch wird die Entnahme eines Artikels aus einem falschen Fach erkannt und optisch zurückgemeldet.

Dank der verbauten 3D-Kamera gehören Füllstandüberwachung und Entnahmemenge-Verifikation zu weiteren Funktionalitäten vom IPA. Auch die Funktion “Smart Hands-Free-Scanning“ kann durch die 3D-Kamera umgesetzt werden. Hierbei erkennt die Kamera, wenn ein Artikel aus dem Behälter entnommen wird und löst einen Scanvorgang aus. So identifiziert das System den Artikel und erfasst wichtige Zusatzdaten wie Seriennummern.


SAVVY® Telematic Systems AG

© SAVYY


Der intelligente, digitale Informant «Smart Bogie» sorgt im Schienenverkehr für mehr Sicherheit. Direkt am Drehgestell des Güterwagens angebracht, sammelt die Technologie über verschiedene Messsensoren aussagekräftige Informationen und ermöglicht so eine Echtzeitüberwachung allfälliger Anomalien. Bei Bedarf leitet das integrierte System von SAVVY® Handlungsempfehlungen ab, sodass Defekte am Wagen behoben und folgenschwere Unfälle wie Zugentgleisungen verhindert werden können.

(Schaffhausen) Transportleistungen im Schweizer Güterverkehr nehmen kontinuierlich zu. Starke Abnutzungserscheinungen an den Güterwagen, insbesondere an den Wagenrädern, und an den Bahnschienen sind die Folge. Defekte im Achsenlager können zu Heissläufern führen und erhöhen wiederum das Risiko von Zugentgleisungen. Eine sichere Überwachung im Schienenverkehr kann nicht mehr allein durch stationäre und mobile Ortungsanlagen gewährleistet werden. Abhilfe schafft der innovative «Smart Bogie» von SAVVY®.

SAVVY® hat mit dem «Smart Bogie» eine kostengünstige Lösung entwickelt, die schnell und einfach installiert werden kann und eine Fernüberwachung ermöglicht. Dank der direkten Anbringung der Messsensoren am Güterwagen können aussagekräftige Informationen und Handlungsempfehlungen schnell abgeleitet und bereitgestellt werden. Treten Anomalien der entsprechenden Indikatoren auf, informiert das System die relevanten Interessengruppen bei Handlungsbedarf umgehend. So können Defekte schnell behoben und Unfälle verhindert werden.

Der Lösungsansatz von SAVVY® kombiniert die ganzheitliche Überwachung der einzelnen Bestandteile des Güterwagens für eine zeitnahe Reaktion im Ernstfall. Innovative Messsensoren wie Temperatursensoren, Bremsabriebsensoren und Sensoren zur frühzeitigen Erkennung von Flachstellen am Rad werden mit einer Highend-Telematik direkt am Drehgestell vereint.

 

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