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Häfen Schleswig-Holstein schlagen 2020 über 50 Millionen Tonnen um

von Redaktion Loginfo24

Der Hafenstandort Schleswig-Holstein meistert die Corona-Krise des Jahres 2020. Rund 50,2 Millionen Tonnen Ladung umgeschlagen und 7 Millionen Passagiere abgefertigt. Die hohe Systemrelevanz der Häfen zeigt sich in Krisenzeiten. Schleswig-Holstein nach Hamburg und Bremen drittgrößter Hafenstandort Deutschlands. Schleswig-Holsteinische Häfen sind Garant für Versorgungssicherheit im Corona-Jahr 2020.

(Brunsbüttel) Die Aktivitäten in den schleswig-holsteinischen Häfen waren im Jahr 2020 wie auch in der gesamten deutschen Hafenwirtschaft maßgeblich durch die Corona-Pandemie geprägt. Die Herausforderung einer Weltwirtschaftskrise, welche auf Häfen als wichtige Bindeglieder in den Güterströmen und Passagierverkehren zumeist direkte Auswirkungen hat, musste genauso im Frühjahr gemeistert werden wie die frühzeitige Aufstellung und konsequente Umsetzung von Hygiene- und Schutzkonzepten, um infektionsbedingte Auswirkungen auf die operativen Abläufe in den Häfen zu vermeiden.

Zweiteres war umso bedeutender, da die Häfen in einer Pandemie-bedingten Krise einen erheblichen Beitrag zur systemrelevanten Aufgabe der Versorgungssicherheit leisten müssen. „Die Häfen in Schleswig-Holstein haben ihre große Leistungsfähigkeit als systemkritische Infrastruktur im vergangenen Jahr eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Lieferketten konnten über die Häfen aufrechterhalten werden, so dass eine Versorgungssicherheit für Menschen und Unternehmen gewährleistet war. Dieses war nur durch den engagierten Einsatz und die Disziplin der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Häfen möglich“, erläutert Frank Schnabel in seiner Funktion als GvSH-Vorstandsvorsitzender.

Rückgrat der heimischen Wirtschaft

Auch Schleswig-Holsteins Wirtschafts- und Verkehrsminister Bernd Buchholz hebt die Bedeutung der Häfen hervor: „Die Häfen und die gesamte maritime Branche sind seit jeher ein wichtiges Rückgrat der schleswig-holsteinischen Wirtschaft. Dieses haben sie im vergangenen Jahr trotz der unerwarteten Herausforderungen erneut unter Beweis gestellt. Insbesondere in Krisenzeiten zeigt sich, welch hohe Systemrelevanz einzelne Sektoren haben, dazu gehören auch die Häfen sowie der gesamte Logistiksektor“, so Buchholz.

Im Jahr 2020 wurden insgesamt 50,2 Millionen Tonnen Ladung über die schleswig-holsteinischen Häfen verladen. Damit bleibt die Gesamtumschlagsmenge trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf einem konstant hohen Niveau von über 50 Millionen Tonnen. Die moderate Veränderung zum Jahr 2019 beträgt lediglich minus 5%, welche im nationalen und internationalen Branchen-Vergleich gering ausfällt. „Die Tatsache, dass die Häfen in Schleswig-Holstein auch im vergangenen Jahr über 50 Millionen Tonnen Ladung umgeschlagen haben, und damit nur geringfügig weniger als im Vorkrisenjahr, basiert auf verschiedenen Gründen“, erläutert Schnabel.

Zugang zu zwei Meeren

„Schleswig-Holstein ist u.a. das einzige Bundesland mit Zugang zu zwei Meeren, wodurch sich auch die Funktionen und Ausrichtungen der einzelnen Häfen sehr stark unterscheiden und eine entsprechend große Diversität der Umschlagsgüter gegeben ist. Die Häfen nehmen dadurch eine bedeutende Handels-, Transport- und Dienstleistungsfunktion für Schleswig-Holstein, Deutschland und Europa wahr“, führt Schnabel weiter aus. Die hohe Bedeutung der schleswig-holsteinischen Häfen wird auch durch die Tatsache unterstrichen, dass der Hafenstandort Schleswig-Holstein mit 50,2 Millionen Tonnen Ladung nach den Stadtstaaten Hamburg und Bremen derzeit drittgrößter Hafenstandort Deutschlands und größter Hafenstandort im Vergleich der Flächenbundesländer ist. Die Hafenlandschaft Schleswig-Holsteins ist u.a. von Fähr- und RoRo-, Industrie-, Stück- und Massengut-, Kreuzfahrt-, Fischerei-, Insel- und Kanalhäfen geprägt.

Im Passagierverkehr lag die Anzahl der abgefertigten Passagiere in den schleswig-holsteinischen Häfen im vergangenen Jahr bei rd. 7 Millionen Passagieren. Der Rückgang von knapp 47% ist auf die Corona-bedingten Reisebeschränkungen zurückzuführen, wodurch Passagierverkehre in den Fähr-, Kreuzfahrt- und Tourismushäfen in Teilen und zeitweise gänzlich ausgesetzt waren.

Weitere Wertschöpfungseffekte

Neben der zuvor beschriebenen Versorgungs- und Logistikfunktion werden durch die Häfen weitere Wertschöpfungseffekte für das Bundesland und die jeweilige Region generiert. Der Tourismus stellt in Schleswig-Holstein den bedeutendsten Wirtschaftszweig dar und insbesondere die Westküstenhäfen des Landes sind Knotenpunkte für die touristischen Inselverkehre. Auch die Ausflugsschifffahrt in den Häfen an Nord- und Ostsee liefert ihren Beitrag für den Tourismusstandort Schleswig-Holstein. Darüber hinaus werden in den Häfen eine Vielzahl von Arbeitsplätzen generiert und gesichert und die Häfen schaffen dadurch weitere Wertschöpfungseffekte für das Bundesland Schleswig-Holstein.

Die Aussichten für das Jahr 2021 sind laut Schnabel positiv zu bewerten. Insbesondere im 4. Quartal des vergangenen Jahres konnten die Häfen wieder deutlich steigende Gütermengen verzeichnen, und auch bei den Passagierverkehren wird für das Jahr 2021 eine beginnende Normalisierung der Situation erwartet. „Wir können mit großer Zuversicht in die Zukunft blicken. Die Corona-Krise hat gezeigt, dass die Häfen in Schleswig-Holstein eine gefestigte Position im Markt haben, eine zuverlässige systemrelevante Infrastruktur darstellen und auch Krisen erfolgreich überstehen können“, so Schnabel.

Weitere Massnahmen zur Verbesserung der Umweltbilanz

Ungeachtet der derzeitigen Corona-Pandemie werden in den schleswig-holsteinischen Häfen weiterhin konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Umweltbilanz in der Schifffahrt umgesetzt.

Zur Reduzierung der Schiffsemissionen ergreifen die Häfen unterschiedliche Maßnahmen. Beispielsweise ist die Versorgung der Schiffe mit Landstrom während der Hafenliegezeiten schon heute in vielen Häfen möglich und die Anzahl der Landstromanlagen wird weiter ausgebaut. Die notwendige Stromversorgung der Schiffe erfolgt dadurch nahezu emissionsfrei, da die Schiffe ihre bordeigenen dieselbetriebenen Stromgeneratoren abschalten können. Neben der Emissionsreduzierung während der Liegezeiten steht auch die Emissionsreduzierung der fahrenden Schiffe auf der Agenda. Auf dem noch langen Weg zur emissionsfreien Schifffahrt mit zum Beispiel Wasserstoff ist die Nutzung von heute verfügbaren emissionsärmeren Treibstoffen wie LNG oder Methanol als Brückentechnologie alternativlos. In den schleswig-holsteinischen Häfen werden daher die Voraussetzungen zur Versorgung der Schifffahrt mit alternativen Treibstoffen geschaffen.

„Die schleswig-holsteinischen Häfen leisten Ihren Beitrag zur Verbesserung der Umweltbilanz und wir sind uns unserer Verantwortung für nachhaltiges und umweltbewusstes Wirtschaften bewusst“, schließt Schnabel.

Foto: © Port of Kiel

www.haefen-sh.de

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