Bald ist es so weit, vom 8. bis zum 11. November 2023 findet in Bern die Nutzfahrzeugmesse transport-CH statt. Begleitet wird die Veranstaltung von den Partnermessen carosserie-CH und aftermarket-CH. Loginfo24 sprach im Vorfeld mit Michael Gehrken, Kommunikationsverantwortlicher der Messen.
(Bern) Die transport-CH, mit der carosserie-CH und der aftermarket-CH, wartet mit einem vollen Haus auf die Besucher. Im Fokus werden in diesem Jahr sicher die alternativen Antriebe stehen, allen voran die Elektromobilität. Neben steigenden Kosten für Treibstoffe und der Erhöhung der LSVA ist dies das Thema, was die Branche am meisten beschäftigt. Im Gespräch erklärt die Messeleitung, was die Besucher in diesem Jahr erwartet.
Loginfo24: Herr Gehrken, können Sie kurz etwas zur Entstehung und der Entwicklung dieses Messe-Trios schildern?
Der Schweizer Nutzfahrzeugsalon hat seine Ursprünge im Jahr 1999. Damals erfolgte der Start für eine regionale Nutzfahrzeugmesse in Fribourg, nachdem der Genfer Nutzfahrzeugsalon eingestellt worden war. Der Erfolg der Premiere «transport 2001» legte den Grundstein für die weitere Entwicklung. 2006 entstand die Idee, einen nationalen Nutzfahrzeugsalon zu organisieren. 2007 und 2009 fand schliesslich die neu benannte transport-CH nochmals im Forum Fribourg statt. Mit der Präsenz in Bern seit 2011 ist die transport-CH in eine neue Dimension vorgestossen, wobei sich der Branchentreffpunkt kontinuierlich weiterentwickelt hat: 2021 hat man erstmals gleichzeitig die aftermarket-CH als «Schwestermesse» durchgeführt. Und mit der diesjährigen Austragung komplettiert die carrosserie-CH das Messeformat. Es ist mittlerweile kaum zu hoch gegriffen, wenn wir davon sprechen, der Anlass sei DER Branchentreffpunkt.
Schon Anfang September konnten sie eine ausverkaufte Messe vermelden. Worin ist dieser Erfolg zu begründen? Ist das ein neuer Aussteller-Rekord?
Bezüglich Marken, die an der Messe präsent sein werden, haben wir mit 800 effektiv einen neuen Rekordwert. Die Zahl der Aussteller bewegt sich seit mehreren Durchführungen auf diesem konstant hohen Niveau. Viel mehr Aussteller sind aufgrund der Platzverhältnisse auch gar nicht möglich – es sei denn wir beschränken die Ausstellungsflächen pro Stand. Das wollen wir nicht.
Dass die Veranstaltung eine derartige Resonanz hat, hängt von mehreren Faktoren ab: Die transport-CH, die als Nutzfahrzeugsalon 2001 begonnen hat, hat sich zur Leitmesse entwickelt. Dies vor allem deshalb, weil die selbst aus der Branche stammenden Organisatoren nie von ihrem Motto «von Profis für Profis» abgewichen sind. Das heisst: Die Aussteller und ihre Branchenverbände waren und sind seit jeher eng in die Organisation und Weiterentwicklung der Messe eingebunden. Zu dieser Weiterentwicklung gehört auch dazu, dass wir in den vergangenen Jahren sukzessive den Automotive-Bereich ins Konzept integriert haben. Und zu guter Letzt: Die Veranstaltung war und ist mehr als eine Fachmesse, weil die Geselligkeit, der gemeinsame Austausch mindestens so wichtig sind wie die Verkaufsaktivitäten.
Was ist neu an der Ausgabe 2023?
Wir haben den Bereich der «Side-Events» mit Fachveranstaltungen und Kongressen massiv ausgebaut: Mit dem traditionellen Mobility-Forum (Donnerstag, 09. November 2023, KONGRESSZENTRUM BERNEXPO) wird dieses Jahr erstmals auch das eMobility-Forum (Mittwoch, 08. November 2023, KONGRESSZENTRUM BERNEXPO) veranstaltet. Damit tragen wir dem wachsenden Bedürfnis der Ausstellenden sowie der Kongressteilnehmer und Messebesucher nach Informationen aus erster Hand zu aktuellen Themen Rechnung.
Dass das Informationsbedürfnis gestiegen ist, haben auch die Fachverbände festgestellt: So beteiligt sich beispielsweise der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG sowohl am eMobility-Forum als auch am Mobility-Forum. Letzteres wird zudem von L-drive Schweiz, der Dachorganisation der Schweizer Fahrlehrerschaft, mitorganisiert.
Die beiden Patronatspartner carrosserie suisse und Swiss Automotive Aftermarket SAA laden zudem im Ausstellungsbereich (HALLE 7) Aussteller und Besucher an allen vier Messetagen im sog. «PODIUM» zu Fachreferaten ein.
Was erwartet die Besucher an der diesjährigen Ausgabe?
Neben innovativen und neuen Produkten und Weltpremieren zahlreicher Aussteller sowie Attraktionen auf den Ständen ist auch sonst viel „action“ angesagt, so dass der Erlebnisfaktor nicht zu kurz kommt. Wir haben den «Espace du Futur» geschaffen: Drohnen als Transportmittel der Zukunft (und der Gegenwart!) finden hier ebenso ihren Platz wie zukunftsweisende Transportlösungen und selbstfahrende Transportlösungen für die «letzte Meile.» Auf dem Messegelände wird zudem wiederum ein TestDrive für Kleinstfahrzeuge / Mikro-Cars (Last-city-mile) stattfinden. Und für leichte und schwere Nutzfahrzeuge mit alternativem Antrieb wird erstmals die Möglichkeit geschaffen, dass diese ab dem Messegelände auf öffentlichen Strassen getestet werden können.
Was bieten die Begleitveranstaltungen, wie Fachvorträge oder auch das Mobility-Forum?
Das eMobility-Forum am Mittwoch, 8. November 2023 (10.30 Uhr – 15.00 Uhr) geht der Frage nach, welche konkreten Lösungen es für Unternehmen gibt, die auf E-Mobilität umstellen wollen. «E‑Mobilitätspioniere» werden dort von ihren Erfahrungen und Lernprozessen berichten.
Am Donnerstag, 9. November 2023 (09.30 – 14.30 Uhr) wird sodann das Mobility-Forum die Generation Z mit den Jahrgängen 1995 bis 2010 in den Mittelpunkt stellen. Wie denken und handeln die Jungen von heute? Und mit welchen Herausforderungen sehen wir uns in der Ausbildung und im Arbeitsalltag mit ihnen konfrontiert?
Und an den von carrosserie suisse und SAA Swiss Automotive Aftermarket organisierten Fachvorträgen im sog. «PODIUM» (Halle 7) werden hochkarätige Referentinnen und Referenten zu Themen wie Cybersicherheit, Fachkräftemangel, Nachwuchsproblematik oder dem Agenturmodell für das Garagen- und Carrosseriegewerbe informieren.
Was erwarten Sie von Seiten des Veranstalters von der transport-CH und den Begleitmessen? Hoffen Sie auf einen Besucherrekord?
Wir erwarten nur eines: vier unvergessliche Tage, an denen sich die Branche trifft und zufrieden ist. Wenn dabei mehr als 30’000 Personen nach Bern strömen, wäre das natürlich schön.
Fotos: © Expotrans / Bildlegenden: Die transport-CH und ihre Partnermessen carosserie-CH und aftermarket-CH bieten viele Fachaussteller, interessante Fachvorträge und die Möglichkeit zum Netzwerken