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Die Häfen Duisburg und Rotterdam bauen Zusammenarbeit aus

von Loginfo24 Redaktion
Die Häfen in Duisburg und Rotterdam setzen ihre enge Zusammenarbeit fort: In Anwesenheit von Hendrik Wüst, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, wurde letzte Woche eine neue Absichtserklärung (Letter of Intent – LoI) unterzeichnet. Damit bestärken die beiden wichtigen europäischen Logistik-Hubs ihr Ziel, gemeinsam nachhaltige Transportkorridore über den Verkehrsträger Wasserstraße sowie zukunftsfähige Initiativen zur Energiewende zu entwickeln – zum Wohle der Industrie und der Lieferkette zwischen und innerhalb von Rotterdam und Duisburg.

(Duisburg/Rotterdam) NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Der Hafen von Rotterdam als größter Seehafen Europas und der Duisburger Hafen als größter Binnenhafen der Welt leisten gemeinsam einen entscheidenden Beitrag für die industrielle Zukunft Nordrhein-Westfalens. Beide Häfen werden künftig zu zentralen Umschlagplätzen für Wasserstoff und CO₂ und damit zu wichtigen Partnern auf unserem Weg zur klimaneutralen Industrie. Dass die beiden Häfen ihre Zusammenarbeit vertiefen, ist für Nordrhein-Westfalen eine gute Nachricht. Die enge Verbindung zwischen Rotterdam und Duisburg stärkt die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft, insbesondere aber die Resilienz unserer Lieferketten. Nordrhein-Westfalen bleibt so eine logistische Drehscheibe Europas, für die Energieversorgung ebenso wie für die militärische Mobilität im Bündnisfall.“ Rotterdam und Duisburg stünden damit gerade in einer Zeit globaler Umbrüche stellvertretend für ein starkes, vernetztes Europa. „Ihre Kooperation ist ein Signal der Zuversicht: Wenn wir Infrastruktur modernisieren und Partnerschaften vertiefen, sichern wir die Zukunftsfähigkeit unseres Kontinents – wirtschaftlich, ökologisch und sicherheitspolitisch“, so Wüst.

Neuer Fokus: Export von CO2 für die „hard to abate“-Industrie

Ein zentraler neuer Baustein der Kooperation ist der Export von CO2. Für die „hard-to-abate“-Industrie ist dies von entscheidender Bedeutung, da eine Dekarbonisierung dieser Industrien mittels CCUS (Carbon Capture, Utilization and Storage) ohne starke Häfen und leistungsfähige Transportketten nicht möglich ist. Die Häfen Duisburg und Rotterdam schaffen damit die Voraussetzungen für grenzüberschreitende CCU/CCS-Aktivitäten, also die gezielte Abscheidung, Speicherung und Nutzung von Kohlendioxid.

Ein weiterer Schwerpunkt der Vereinbarung der beiden Häfen liegt darin, den Rheinkorridor als grenzüberschreitende nachhaltige Logistikachse zu stärken. Der Rheinkorridor bildet das Rückgrat der europäischen Industrieversorgung und ermöglicht eine effiziente, nachhaltige Anbindung der Produktionsstandorte an internationale Märkte. Als wichtigste Wasserstraße Europas sichert er die Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit zahlreicher Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Bündelung von Know-how für eine wettbewerbsfähige Industrie

„Wir stehen vor großen Herausforderungen, die wir gemeinsam viel schneller, effizienter und intelligenter bewältigen können“, betont duisport-CEO Markus Bangen. „Besonders in den Bereichen Energiewende und nachhaltige Logistik ist es entscheidend, dass wir unsere Expertise bündeln und gemeinsame, grenzüberschreitende Lösungen entwickeln. Logistik ist Teamsport – und der Hafen Rotterdam ist unser idealer Partner.“

„Über Rotterdam werden aktuell 13 Prozent des europäischen Energiebedarfs importiert“, so Boudewijn Siemons, CEO der Port of Rotterdam Authority. „Noch sind dies vor allem fossile Energieträger, aber langfristig wollen wir Europas Importhafen für Erneuerbare Energien werden. Der Binnenschifffahrt und damit unserer Zusammenarbeit mit duisport kommt beim Weitertransport dieser Energieträger eine besondere Bedeutung zu. Die Wasserstraße braucht daher eine starke Lobby, und wir freuen uns, dass Ministerpräsident Wüst mit seinem Besuch in Rotterdam hier ein deutliches Zeichen setzt.“

Die beiden Häfen hatten bereits im Jahr 2022 eine Absichtserklärung über eine Zusammenarbeit in den Bereichen Schienen- und Hinterlandentwicklung, Digitalisierung und Energiewende geschlossen. Zu den bisherigen Erfolgen zählen etwa die Partnerschaft mit dem brasilianischen Hafen in Pecem zum Transport grüner Energie nach Europa, die Fortschritte in der Zusammenarbeit der digitalen Port-Community-Systeme RheinPorts und Portbase sowie die Demonstration des ersten Low-Carbon-Ammoniak-Transports beim Besuch des niederländischen Königs im November 2023.

Foto: © duisport / Bildlegende (v.l.n.r.): duisport-CEO Markus Bangen und Boudewijn Siemons, CEO der Port of Rotterdam Authority (vorne), NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, Dr. Nikolaus Meyer-Landrut, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in den Niederlanden (hinten) 

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