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Die Finalisten des Eco Performance Award 2022 stehen fest

von Redaktion Loginfo24
Der Eco Performance Award 2022 wird am 22. März 2022 unter dem Motto „Innovations for Sustainable Road Freight Transport“ im Rahmen einer digitalen Schlusszeremonie verliehen. Fünf Unternehmen sind als FinalistInnen nominiert, aus denen die hochkarätig besetzte Jury unter Vorsitz von Prof. Dr. Wolfgang Stölzle die aktuellen PreisträgerInnen kürt. Die Bekanntgabe der SiegerInnen erfolgt live während der Abschlussveranstaltung!

(St. Gallen/Ulm) Der Eco Performance Award 2022 erfreute sich wiederum über einen erfreulichen Zulauf an höchst interessanten Bewerbungen. Die Jury unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Wolfgang Stölzle, Geschäftsführender Direktor, Institut für Supply Chain Management an der Universität St.Gallen, hat sich für fünf Finalisten entschieden, aus denen die PreisträgerInnen gekürt werden. Alle fünf Firmen zeigen, dass die Bemühungen für einen CO2 -neutralen Transport gross sind und ein Umdenken stattgefunden hat. Die Bemühungen und der Wille zur Umsetzung eilen den technischen Möglichkeiten noch voraus.

Die einzelnen Finalisten:

Dachser zielt auf nachhaltige Lösungen für die urbane Stückgutlogistik in Metropolregionen

Mit einer modularen «Toolbox» bietet Dachser im Rahmen des Projekts «City Distribution» eine massgeschneiderte Lösung für die Stückgutlogistik in urbanen Räumen an. Durch die verschiedenen in der Toolbox enthaltenen Elemente soll das Verkehrsaufkommen in den betroffenen Metropolregionen reduziert werden. Hinzu kommt eine Reduzierung der verursachten Emissionen. Lokale Treibhausgasemissionen werden auf null reduziert und über die gesamte Transportkette entstehen etwa 21% weniger CO2-Äquivalente. Die Toolbox enthält neben multimodalen, nachhaltigen Transportlösungen beispielsweise auch «Werkzeuge» zur individuellen Analyse der jeweiligen Metropolregion. So bietet die Toolbox eine Grundlage für verschiedenste Umgebungen und kann perspektivisch auch für Dritte zugänglich gemacht werden. Nach erfolgreichen Pilotprojekten in Stuttgart und Paris, soll das Konzept bis Ende 2022 auf elf europäische Metropolregionen ausgeweitet werden. Für die Konzeptionierung wurden Ideen und Ansätze von Mitarbeitenden aus dem gesamten Unternehmen gesammelt.

Die Österreichische Post will bis 2030 CO2-neutral liefern

Alle Briefe und Pakete in Österreich sollen durch die Österreichische Post bis 2030 komplett emissionsfrei zugestellt werden. Dafür werden in grossem Stil elektrische Fahrzeuge und Fahrräder genutzt, für die intelligente Lösungen zum Aufladen geschaffen werden. In Graz ist das ehrgeizige Ziel einer vollständig emissionsfreien Zustellung bereits erreicht. Durch die rein elektrische Belieferung im Stadtgebiet kann der jährliche Dieselverbrauch von 170’000 Litern vollständig durch Ökostrom ersetzt werden, dabei werden fast 420 Tonnen CO2-Emissionen per anno eingespart. Auch in anderen österreichischen Städten erfolgt die Zustellung bereits nahezu frei von Treibhausgasemissionen. In der Stadt Graz wurde das Konzept bereits in vollem Umfang umgesetzt. Die Massnahmen gehen dabei aber über die Zustellung hinaus. So werden unter anderem Ausgleichsflächen zum Biodiversitätserhalt geschaffen sowie bewirtschaftet und Holzdächer in den Paketzentren verbaut. Im Einklang mit den ‘Sustainable Development Goals’ der vereinten Nationen werden ökonomisch, ökologisch und sozial 14 wesentliche Themen im «Masterplan» für 2030 adressiert. In drei Stufen soll der Plan umgesetzt werden: Erstens durch Vermeidung von Emissionen und Effizienzsteigerungen, zweitens durch alternative Technologien und Energieformen und drittens durch Kompensation sowie Klimaschutzprojekte.

CO2OPT setzt auf eine optimale Reifenwahl

Das Hamburger Tech-Start-up CO2OPT wurde 2021 gegründet und setzt auf eine KI-gestützte Software zur optimalen Reifenwahl bei Nutzfahrzeugen. Dabei werden individuelle Einsatzprofile für Nutzfahrzeuge erstellt, für die dann jeweils die richtige Reifenwahl ermittelt wird. Das Unternehmen bedient hinsichtlich des Geschäftsmodells der folgenden Metapher: «Wenn man bedenkt, wie unpassend ein Flip-Flop zum Wandern ist oder High-Heels am Strand sind, kann man sich durchaus fragen, wieso der gleiche Reifen für Lkw-Fahrten in den Schweizer Alpen und im norddeutschen Flachland geeignet sein sollte?» Die Reifen sind der einzige Berührpunkt eines Fahrzeugs mit der Strasse. Reifen nehmen darüber hinaus direkt oder indirekt Einfluss auf 40% der Total

 

 

Cost of Ownership eines Lkws. Erste Tests haben gezeigt, dass durch die Software von CO2OPT bis zu 7% Diesel und CO2-Emissionen eingespart werden können. Ausserdem wird der Reifenabrieb reduziert und die Reifen können entsprechend länger eingesetzt werden. Big Data, darunter Daten aus Telematiksystemen, stellt die Grundlage für das machine-learning Modell dar, woraus die kontinuierlich verbesserten Mechanismen zur Reifenwahl generiert werden. Zusätzlich wird eine Plattform geboten, über die dann passende Reifen- oder Reifenmanagementverträge aus einem Pool von Anbietern identifiziert werden können. Von den Einsatzanalysen, über die Reifenauswahl bis hin zum Erwerb umfasst die Lösung von CO2OPT also verschiedene Aspekte, wodurch bestehende Prozesse digitalisiert, vereinfacht und verbessert werden.

Trailer Dynamics denkt Trailer anders

Die Elektrifizierung des Strassengüterverkehrs gestaltet sich aufgrund zahlreicher technologischer und wirtschaftlicher Herausforderungen anspruchsvoll. Das Konzept von Trailer Dynamics beleuchtet mit seinem elektrifizierten Trailer eine innovative und Antriebs-übergreifende Lösung. Ein Anhänger mit integriertem, rein elektrischen Antriebsstrang kann Sattelzugmaschinen unterstützen und so Diesel-betriebene Sattelzugsysteme in Plug-In-Hybride umwandeln. Elektrische Zugmaschinen erzielen durch den sogenannten Newton eTrailer deutliche Reichweitenzugewinne. Grundsätzlich ist der Trailer mit allen gängigen Herstellern und Technologien kompatibel. Das wird durch ein eigens entwickeltes System ermöglicht, das den Trailer über Sensoren in Echtzeit steuert. Insgesamt können dadurch Diesel- und CO2-Einsparungen von knapp 20% erreicht werden. In Kombination mit anderen Lösungen von Trailer Dynamics, die beispielsweise die Aerodynamik verbessern, können potenziell weitere Einsparungen erzielt werden. Die Total Cost of Ownership sollen dabei deutlich geringer sein als bei einem Diesel Lkw mit Standardtrailer oder bei einem System mit batterieelektrisch betriebener Zugmaschine. Hinzu kommt, dass über Rekuperation Energie zurückgewonnen wird, die das On-Board Batteriesystem speist.

xpack als Lösung für den nachhaltigen Paketversand

Durch Einwegverpackungen im E-Commerce und im Paketdienstversand entstehen jährlich grosse Mengen an Treibhausgasemissionen und ein erhebliches Abfallaufkommen. Hinzu kommt, dass der Verpackungsprozess oftmals arbeitsintensiv und ineffizient ist. Trotz der zahlreich verfügbaren unterschiedlichen Arten werden Pakete oftmals mit viel «Luft» versendet, weshalb zusätzliche Füllmaterialien benötigt werden. All diese Probleme sollen durch die wiederverwendbare Versandverpackung von xpack angesprochen und gelöst werden. Die Verpackung kann viele Male verwendet werden und ist im Anschluss recyclierbar. Zudem werden xpack-Verpackungen initial aus Rezyklat produziert. Ausserdem soll die Verpackung robuster und beständiger gegenüber Nässe und Schmutz sein als herkömmliche Kartons. Die Verpackungsgrösse ist individualisierbar. Zusätzlich sind die Verpackungen stapel- und schachtelbar, was neue Möglichkeiten im Einsatz eröffnet. Zur Sendungsverfolgung können Sensoren integriert werden, was IoT-Anwendungen nutzbar macht. Wichtig ist neben der Verpackung selbst auch das Mehrwegsystem, indem Nutzung und Rücknahme der Kartons geregelt sind. Die Kartons können über ein nutzungsbasiertes Preismodell («Pay-Per-Use») genutzt werden. Für die Rückgabe wurde ein Anreizsystem geschaffen, um den Kreislauf zu schliessen. Neben der Abfallreduktion können so verpackungsinduzierte Emissionen um bis zu 80% und versandinduzierte Emissionen um 50% reduziert werden. Durch TyrePack, eine Mehrwegverpackung für Pkw-Räder, haben die Initiatoren von xpack einen Proof of Concept für das Produkt erbracht und zeigen die Marktfähigkeit der Lösung.

Die Preisverleihung ist öffentlich

Die Verleihung des Eco Performance Award 2022 findet auch dieses Jahr digital statt, ist öffentlich und kann live verfolgt werden. Die Zeremonie findet am 22. März 2022 um 15.00 Uhr statt und wird durch den Konsortialpartner Transporeon GmbH des Eco Performance 2022 organisiert. Eine Anmeldung mit nachstehendem Link ist erforderlich. Nach erfolgter Anmeldung erhalten die Interessierten rechtzeitig einen Einwahllink.

https://www.transporeon.com/en/logistics-sustainability-month/eco-performance-award

Über den Eco Performance Award

Europas renommierter Preis für Nachhaltigkeit im gewerblichen Strassengüterverkehr, der Eco Performance Award, geht 2022 in die 14. Runde. Hier bahnen sich die Pioniere der Branche innovative und praxisnahe Wege in die Zukunft. Der Eco Performance Award wird an Unternehmen vergeben, die in der Lage sind, sowohl ökologische, ökonomische als auch soziale Überlegungen zu vereinen. Unsere Jury bewertet neben wirtschaftlichem Erfolg und Umweltschutz auch das Engagement für Mitarbeiter und Gesellschaft.

https://de.ecoperformanceaward.com

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