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CECONOMY auf Kurs – trotzdem Entlassungen bei MediaMarktSaturn

von Redaktion Loginfo24

Das Handelsunternehmen CECONOMY bewegt sich nach dem dritten Quartal im Geschäftsjahr 2019/20 trotz Corona auf Vorjahresniveau. Das Onlinegeschäft hat stark zugelegt. Dennoch stehen bei MediaMarktSaturn harte Einschnitte mit bis zu 3'500 Entlassungen bevor. Beim Jahresergebnis erwartet CECONOMY ein Resultat im Bereich des Vorjahres.

(Düsseldorf) Die CECONOMY AG („CECONOMY“) hat das dritte Quartal 2019/20 mit einem besser als erwarteten Ergebnis abgeschlossen. Nachdem der Geschäftsverlauf im April noch durch enorme, Coronavirus-bedingte („COVID-19“) Einschränkungen geprägt war, erholte sich der Umsatz im Mai und Juni deutlich. Das Unternehmen reagierte umgehend und konsequent auf die Krise und war nach der sukzessiven Wiedereröffnung der Märkte schnell wieder auf Kurs. Die eingeleiteten Maßnahmen trugen im dritten Quartal maßgeblich dazu bei, dass die Ergebnisbelastung durch den COVID-19-bedingten Umsatz- und Margenrückgang insbesondere durch Kostensenkungsmaßnahmen vollständig kompensiert werden konnte.

„Nach dem Ende der Marktschließungen haben wir im Mai schnell wieder Fuß gefasst. Dank der spürbaren Umsatzerholung sowie umfassender Maßnahmen zur Gegensteuerung konnten wir das Quartal besser als erwartet abschließen. Wesentlichen Anteil daran hatte auch der Erfolg unseres Online-Geschäfts, welches im dritten Quartal mehr als ein Drittel zum Gesamtumsatz beigetragen hat“, sagt Dr. Bernhard Düttmann, CEO der CECONOMY AG. „Mit fast drei Millionen Neukunden, die wir allein seit März in unseren Webshops begrüßen konnten, haben wir unsere Position im Online-Geschäft weiter gefestigt. Auf dieser starken Basis werden wir den Ausbau unserer Online-Vertriebskanäle nochmals beschleunigen und die Digitalisierung unseres Geschäftsmodells mit Nachdruck vorantreiben. Mit dem kürzlichen Start unseres Marktplatzes bieten wir unseren Kunden in Deutschland ab sofort noch mehr Produktvielfalt in unseren Webshops.“

Positive Umsatzdynamik im Mai und Juni, Quartalsergebnis besser als erwartet

Der Umsatz ging im dritten Quartal währungs- und portfoliobereinigt um 8,4 Prozent auf rund 4,1 Mrd. Euro zurück. Der Umsatzrückgang im dritten Quartal reflektiert die Auswirkungen der Corona-Krise und ist ausschließlich durch die negative Umsatzentwicklung infolge der Store-Schließungen im April und teilweise noch im Mai begründet. Mit der schrittweisen Wiedereröffnung des stationären Geschäfts kehrten die Umsätze im Mai wieder auf einen Wachstumskurs zurück, welcher sich im Juni beschleunigte. Insbesondere Deutschland, Österreich, die Schweiz und Italien verzeichneten im Mai und Juni einen starken Umsatzanstieg, während die Niederlande und Schweden sich über das gesamte Quartal hinweg deutlich positiv entwickelten. Im Juli setzte sich der positive Umsatztrend aus Juni fort, insbesondere dank der Mehrwertsteuersenkung in Deutschland und anhaltend starker Nachfrage nach Homeoffice-, Homeschooling- und Home-Entertainment-Produkten.

Neben der positiven Umsatzentwicklung im Mai und Juni trugen die zügig eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen maßgeblich dazu bei, dass CECONOMY im dritten Quartal mit –45 Mio. Euro ein bereinigtes EBIT auf Vorjahresniveau erreichte (Q3 2018/19: –43 Mio. Euro). Einsparungen aus dem Kosten- und Effizienzprogramm wirkten sich ebenfalls positiv auf das Ergebnis aus. Negativ auf das bereinigte EBIT wirkte der Umsatzrückgang im stationären Geschäft aufgrund der Marktschließungen im April in Verbindung mit einer rückläufigen Bruttomarge im Gesamtquartal. Insgesamt zeigte sich im Quartalsverlauf auf Monatsbasis jedoch eine stetige Trendverbesserung bei der Bruttomarge. Deutschland erzielte insbesondere durch die COVID-19-bezogenen Kostensenkungsmaßnahmen einen soliden Ergebnisanstieg, während Spanien und Italien aufgrund der COVID-19-Auswirkungen umsatz- und margenbedingt einen Ergebnisrückgang verzeichneten.

Wachstum im Online-Geschäft im dritten Quartal durch Krise beschleunigt, Geschäft mit Services & Solutions erholt sich im Juni

Im dritten Quartal 2019/20 verzeichnete CECONOMY im Online-Geschäft ein außerordentlich starkes Wachstum von rund 143 Prozent (ohne MediaMarkt Griechenland: 145 Prozent). Damit stiegen die Online-Umsätze deutlich auf 1,4 Mrd. Euro und erhöhten ihren Anteil am Gesamtumsatz auf 35,2 Prozent. Das anhaltend hohe Online-Wachstum setzte sich trotz schrittweiser Wiedereröffnung der Märkte fort, auch in den Ländern, die nicht von der Schließung des stationären Geschäfts betroffen waren. Im dritten Quartal wurden ein Drittel (32 Prozent) aller Online-Bestellungen in den Märkten abgeholt. Im Zuge der Wiedereröffnungen nahm zuletzt auch die Pick-up-Rate wieder zu und lag im Juni bei etwa 43 Prozent.

Das Geschäft mit Services & Solutions wies im dritten Quartal einen Umsatzrückgang von rund 19 Prozent auf 225 Mio. Euro auf (ohne MediaMarkt Griechenland: –18 Prozent). Das Geschäftsfeld trug somit 5,5 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Hauptursachen für den Rückgang waren die COVID-19-bedingten Schließungen der Märkte und die im Anschluss daran geringeren Kundenfrequenzen, da viele Dienstleistungen in Verbindung mit Einkäufen im stationären Handel und speziell an den Smartbars in Anspruch genommen werden. Gegen Ende des Quartals setzte im Geschäft mit Services & Solutions eine Erholung ein, sodass der Umsatz im Juni bereits wieder auf dem Niveau des Vorjahres lag.

„Es liegt ein außergewöhnliches drittes Quartal hinter uns, welches wir trotz der enorm herausfordernden Rahmenbedingungen mit einer robusten Geschäftsentwicklung abgeschlossen haben. Die ungebrochen starke Dynamik im Online-Geschäft ist sehr erfreulich, vor allem wenn man bedenkt, dass seit Mitte Mai wieder mehr als 90 Prozent unserer Märkte geöffnet sind. Ebenfalls ermutigend ist, dass die Services & Solutions-Umsätze im Juni bereits wieder auf das Vorjahresniveau zurückkehrten und auch die Pick-up-Option zuletzt wieder deutlich stärker angenommen wurde. Auf Basis der bisherigen Geschäftsentwicklung sowie vorliegender Erkenntnisse konnten wir letztendlich unseren Ausblick für das Gesamtjahr 2019/20 konkretisieren“, ordnet Karin Sonnenmoser, CFO der CECONOMY AG, ein.

Präzisierte Prognose für das Gesamtjahr 2019/20

Auf Basis der vorläufigen Geschäftsentwicklung der ersten neun Monate sowie der vorliegenden Erkenntnisse hat CECONOMY am 16. Juli 2020 eine Konkretisierung der Prognose für das Geschäftsjahr 2019/20 vorgenommen. Diese erfolgte unter der Annahme, dass es zu keinen weiteren Einschränkungen durch die COVID-19-Pandemie in den verbleibenden Monaten des Geschäftsjahres kommt, die das Geschäft erneut beeinträchtigen. Von der Erholung im Verlauf des dritten Quartals ausgehend erwartet CECONOMY für das Geschäftsjahr gegenüber dem Vorjahr nunmehr lediglich einen leichten Rückgang des währungsbereinigten Gesamtumsatzes. Zudem geht CECONOMY ohne Berücksichtigung von Ergebniseffekten aus nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen von einem EBIT zwischen 165 und 185 Mio. Euro aus. Darin wird voraussichtlich ein positiver Effekt zwischen 5 Mio. Euro und 15 Mio. Euro bedingt durch die Einführung von IFRS 16 enthalten sein. Die Prognose erfolgt vor Portfolioveränderungen. Nicht regelmäßig wiederkehrende Ergebniseffekte im Zusammenhang mit dem am 29. April 2019 verkündeten Kosten- und Effizienzprogramm, COVID-19-bedingten Standortschließungen sowie der Einführung des Operating Model sind nicht enthalten.

Positive Umsatzentwicklung im Juni spiegelt sich in Liquiditätssituation wider

Die positive Umsatzentwicklung im Juni sorgte auch für eine Entspannung der Liquiditätslage des Unternehmens. Der zusätzliche Kreditrahmen in Höhe von 1,7 Mrd. Euro, welchen CECONOMY Mitte Mai mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und Partnerbanken im Rahmen eines neuen Konsortialkreditvertrags zur Schaffung zusätzlicher finanzieller Flexibilität abgeschlossen hat, wurde bisher zu keinem Zeitpunkt in Anspruch genommen. Insgesamt ist CECONOMY mit dem bestehenden Gesamtkreditrahmen in Höhe von 2,68 Mrd. Euro in dieser unvorhersehbaren Zeit gut aufgestellt.

CECONOMY und MediaMarktSaturn schaffen organisatorische Grundlage zur Beschleunigung der Transformation

CECONOMY und MediaMarktSaturn führen konzernweit eine einheitliche Organisationsstruktur („Operating Model“) ein, um wichtige strukturelle Voraussetzungen zur Beschleunigung des Transformationsprozesses zu schaffen. Das neue Operating Model trägt dabei auch der fortschreitenden Zentralisierung der Prozesse Rechnung. Im Fokus des neuen Operating Model stehen einheitliche Führungsstrukturen und standardisierte Abläufe. Dies gilt sowohl für die Verwaltungsfunktionen in den Landesgesellschaften ebenso wie für die Marktorganisation. Darüber hinaus wird die maximale Fokussierung der Mitarbeiter auf das Kundenerlebnis ermöglicht.

Corona-bedingte-Standortschließungen in begrenztem Umfang

Angesichts rückläufiger Kundenfrequenzen infolge von COVID-19 überprüft MediaMarktSaturn auch europaweit das Store-Portfolio. Die Unternehmensgruppe hat bereits entschieden, 14 defizitäre Märkte dauerhaft zu schließen. Die Zahl der europäischen Märkte kann sich in den kommenden Monaten darüber hinaus gehend nochmals leicht verringern.

Im Zuge der Umsetzung des neuen Operating Models wird es in den kommenden 24 bis 36 Monaten vorwiegend im europäischen Ausland zu einem Abbau von voraussichtlich bis zu 3.500 Vollzeitstellen kommen. Zum Stichtag 30. Juni 2020 beschäftigte das Unternehmen europaweit rund 45.000 Mitarbeiter auf Vollzeitbasis. Einzelheiten sind Gegenstand von Gesprächen mit den Arbeitnehmervertretern, die zeitnah beginnen sollen.

Einsparungen in Höhe von knapp über 100 Mio. Euro jährlich erwartet

CECONOMY erwartet durch die Implementierung der Maßnahmen nachhaltige Einsparungen von knapp über 100 Mio. Euro pro Jahr, die mehrheitlich ab dem Geschäftsjahr 2022/23 wirksam werden sollen. Die Aufwendungen für die Umsetzung der Maßnahmen werden sich voraussichtlich auf insgesamt circa 180 Mio. Euro belaufen, wovon ein signifikanter Teil noch im laufenden Geschäftsjahr 2019/20 erwartet wird. Die am 16. Juli 2020 veröffentlichte Prognose für das Geschäftsjahr 2019/20 bleibt davon unberührt.

Foto: © Adobe Stock

www.ceconomy.de

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