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ASTAG bemängelt Hygienezustand für LKW-Fahrer in der Schweiz

von Redaktion Loginfo24

Der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG schlägt Alarm. Die LKW-Fahrer, die vielumjubelten Helden der Corona-Krise (vor allem während dem ersten Lockdown), müssen ihre Arbeit unter fragwürdigen Hygiene-Bedingungen verrichten. Und der Verband weist darauf hin, dass sich über die Festtage die Zustände noch einmal verschlechtert haben.

(Bern) Der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG schlägt Hygiene-Alarm. Trotz verlässlichem Einsatz für die Grundversorgung sind für Chauffeure in der ganzen Schweiz derzeit kaum noch Toiletten und Duschen zugänglich – fast wie in Dover! Bund und Kantone werden mit äusserstem Nachdruck aufgefordert, unverzüglich Sofortmassnahmen zu ergreifen.

Mit grossem Unverständnis und Verärgerung muss die ASTAG zur Kenntnis nehmen, dass sich die hygienischen Bedingungen für das Schweizer Transportgewerbe über die Festtage nochmals verschlechtert haben. Die zwangsweise Schliessung von Restaurants und Tankstellen-Shops infolge behördlicher Corona-Massnahmen hatte schon vorher zu unhaltbaren Zuständen geführt. Zahlreiche WC-Anlagen und Duschen, die in normalen Zeiten für Berufsfahrerinnen und -fahrer zugänglich sind, konnten nicht mehr benutzt werden. Zu Recht und mit voller Unterstützung der ASTAG betonten Les Routiers Suisses, der Berufsverband der Schweizer Chauffeure, dass menschenwürdiges Arbeiten anders aussieht.

Zuverlässige Grundversorgung – null Respekt

Akuter Handlungsbedarf besteht vorab vor dem Hintergrund, dass die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs wie auch die Entsorgung in dieser schwierigen Zeit stets reibungslos funktionieren. Dank dem Strassentransportgewerbe und dem täglichen Einsatz der Chauffeure sind die Regale im ganzen Land gefüllt, der Kehricht wird abgeholt. Die Transportbranche nimmt ihren Grundauftrag zuverlässig wahr und stellt damit ihre Unentbehrlichkeit unter Beweis.

Trotzdem besteht die Misere weiter. Nicht nur fehlt es noch immer an genügend WC. Auch sind die wenigen Anlagen, die offen sind, oft in einem Zustand, der jeder Beschreibung spottet. Die ganze Schweiz ist dazu aufgerufen, die Hygienevorgaben des Bundesamts für Gesundheit BAG einzuhalten, und selbstverständlich hält sich das Transportgewerbe bestmöglich an alle Regeln. Doch die Chauffeure werden sozusagen ihrer Not überlassen – nicht anders als in Dover (GB).

Apelle an das BAG verhallen ungehört

Einzige Ausnahme sind die Rastplätze des Bundes auf dem Nationalstrassennetz. Hier hat das Bundesamt für Strasse ASTRA in enger Zusammenarbeit mit der ASTAG und LRS verdankenswerterweise umgehend reagiert. Alle Appelle an das BAG, doch bitte Ausnahmebestimmungen für Berufsfahrerinnen und -fahrer vorzusehen, verhallten hingegen ungehört. Jene Beamten, die mantramässig auf die Wichtigkeit von Händewaschen und Hygiene verweisen, verschliessen Augen und Ohren, wenn es um buchstäblich dringliche Probleme geht. Daher spricht es die ASTAG nochmals in aller Deutlichkeit aus: «Die Bedingungen für unsere Chauffeure sind absolut inakzeptabel», so Zentralpräsident Thierry Burkart: «Wir schlagen Hygiene-Alarm!»

Sofortiges Handeln wird verlangt

Das BAG ist deshalb mit äusserstem Nachdruck aufgefordert, in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden unverzüglich zu handeln. Ab sofort müssen genügend WC und Duschen in der nötigen Sauberkeit sowie Möglichkeiten für warme Verpflegung zur Verfügung stehen. Dazu braucht es keine neuen Plakate, aber umgehend Ausnahmebestimmungen, bauliche Einrichtungen (prov. WC-Container) und eine saubere Personalplanung zur Reinigung der Anlagen. Ansonsten setzen sich die zuständigen Behörden unweigerlich dem Vorwurf aus, die Grundversorgung in der Schweiz zu gefährden.

Foto: © ASTAG

www.astag.ch     www.routiers.ch

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