Der Bundesverband Logistik & Verkehr-pro e.V. ruft mit einem Appell die Verlader und Auftraggeber zu einer fairen Bezahlung auf und die momentane Marktlage nicht auszunützen. Generell ist das Frachtvolumen zu Beginn eines Jahres etwas niedriger, bis der Wirtschaftslauf wieder auf normaler Betriebstemperatur läuft. Der BLV-pro weist dabei auf die langfristigen Konsequenzen von Preisdumping hin. Die Aktion trägt das Motto: „Kaputt gespart – und Aus die Fahrt“!
Der Appell inklusive Slogan im Wortlaut
Nahezu täglich erreichen uns Klagen und Beschwerden zur aktuellen Frachtpreisentwicklung. Traditionell geht nach den Feiertagen das Transportvolumen zurück – dem steht überschüssiges Laderaumangebot gegenüber und es werden daher vielen Marktteilnehmern Dumpingpreise von Verladern und Auftraggebern angeboten.
Allerdings sind die Umstände für den deutschen Transportunternehmer in den letzten Jahren sehr erschwerend geworden; neben der Verdrängung auf dem Frachtmarkt durch die Invasion ausländischer Transporteure und dem Fahrermangel sind die Ausgaben massivst gestiegen. Angesichts der enorm gestiegenen Kosten für den Frachtführer, begleitet auch von der Inflation, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis der Letzte in Deutschland ansässige Transportunternehmer und die Berufskraftfahrer verschwunden sind.
Kostentreiber ist auch der Staat, der den Unternehmen keine Unterstützung in der Bewältigung des Anstiegs der Kraftstoffpreise gegeben hat (im Gegensatz zu Polen und Frankreich) und nun zum neuen Jahr als weitere Belastung die Co2 Bepreisung aufgebürdet hat. Die Kraftstoffkosten sind aber ein zentraler Kostenfaktor in der Kalkulation der Transportunternehmen.
Kleine und mittelständische Unternehmen von Insolvenz bedroht
Waren bis zu Beginn der Corona Pandemie die Gewinnmargen im Transportgewerbe schon sehr dürftig, könnten die Kostensteigerungen dieser Dimension nicht „einfach weggedrückt“ oder ignoriert werden, ohne die Substanz des Unternehmens schnell zu verspielen. Viele kleine und mittelständige Unternehmen sind mittel- und unmittelbar von der Insolvenz bedroht.
Wir appellieren an die Auftraggeber und Verladerschaft, die Marktsituation nicht auszunutzen und die Transporte samt Geschäftspartner fair zu behandeln und entsprechend zu bezahlen.
Denn irgendwann stirbt auch der letzte deutsche Transportunternehmer ….
Dann heißt es wieder: „Kaputt gespart – und Aus die Fahrt“!
Foto: © BLV-pro